Japan-Verkaufsstart des GameCube

Heute liefert Nintendo die Spielekonsole GameCube an japanische Händler aus. In Deutschland müssen sich die Fans aber noch bis zum Frühjahr 2002 gedulden.

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Von
  • David Adamczewski

Heute liefert Nintendo die mit Spannung erwartete Spielkonsole GameCube an die japanischen Händler aus. Der Spieleentwickler und Hersteller von Konsolen, der in diesem Jahr sein 110-jähriges Firmenjubiläum feiern konnte, will mit der neuen Konsole dem ärgsten Konkurrenten Sony (Playstation 2) Marktanteile abjagen und gleichzeitig seine Dominanz in Fernost unter Beweis stellen. Durch den verschobenen Xbox-Launch erhofft man sich zudem erhebliche Vorteile gegenüber Microsoft, die sich am 22. Februar 2002 zum ersten Mal auf den japanischen Konsolenmarkt mit einem eigenen Gerät wagen.

Unter dem Motto Gaming 24:7 will Nintendo neue Kunden vor allem durch Innovationen gewinnen. Besonders stolz ist Nintendo auf die Möglichkeit, einige GameCube-Daten auf den Gameboy Advance zu laden, um unterwegs weiterspielen zu können. Sega hatte dies mit seiner Dreamcast jedoch schon vorgemacht. Vollkommen neu ist hingegen die Verwendung eines Gameboy Advance als Controller an der Spielekiste, womit man ein Steuergerät einsparen kann. Ein Internetzugang fehlt laut Unternehmensangaben jedoch und ist auch nicht angedacht. Nach Ansicht von Nintendo wollen Konsolenkäufer nur eins: spielen und nicht surfen.

Die Zahl der Spiele zum Verkaufsstart des GameCube ist eher enttäuschend: Mit Super Smash Bros. Melee, Super Monkey Ball und Luigi's Mansion haben die Fans nicht gerade die größtmögliche Auswahl. Bis zum Jahresende sollen das mit Spannung erwartete Pikmin, Wave Race: Blue Storm, Resident Evil 0 und International Superstar Soccer folgen. Ein Großteil der Spiele wurde von Nintendo entwickelt – andere Firmen wie Namco und Konami veröffentlichen ihre Titel erst im weiteren Verlauf des Jahres 2002. Die bisher gezeigten Titel sehen jedoch recht vielversprechend aus und konnten die Messebesucher der E3 in Los Angeles sowie die Fachpresse überzeugen.

Im Inneren des so genannten Spielewürfels arbeitet ein auf 485 MHz getakteter Prozessor, eine PowerPC-Variante des Gekko von IBM. Der 162-MHz-Grafikchip stammt vom ATI-Tochterunternehmen ArtX und sollte ursprünglich auf 202,5 MHz getaktet sein. Zudem spendiert Nintendo seinem Jüngsten 40 MB Hauptspeicher. Demnach seien nach Aussage des Herstellers ein Datendurchsatz von 2,6 GByte pro Sekunde garantiert. Alle technischen Details kann man auf Nintendo.com nachlesen.

Grafisch präsentiert sich der GameCube zeitgemäß. Eine Farbtiefe von 24 Bit sorgt nach Unternehmensangaben unter anderem für realistische Nebeleffekte, Subpixel Antialiasing, Alpha Bending, Multi Texturing, Bump Mapping und Environment Mapping sowie Mip-Mapping. Große Töne spuckt ein 81 MHz schneller Macronixchip, der 64 Soundkanäle gleichzeitig wiedergeben kann. (daa)