Japanische Konzerne wollen Chipherstellung zusammenlegen

Die japanischen Elektronikhersteller Hitachi und Toshiba sowie der Halbleiterhersteller Renesas Technology wollen eine gemeinsame Halbleiterproduktion auf die Beine stellen.

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Die japanischen Elektronikhersteller Hitachi und Toshiba sowie der Halbleiterhersteller Renesas Technology wollen eine gemeinsame Halbleiter-Produktion grĂĽnden. Die drei Unternehmen teilten heute in Tokio mit, derzeit werde dazu eine Machbarkeitsstudie durchgefĂĽhrt. Bei einem positiven Ergebnis soll die Fabrik nach japanischen Medienberichten bereits ab 2007 die Auftragsfertigung von Halbleitern fĂĽr ihre drei Teilhaber beginnen.

Mit der Bündelung ihrer Kräfte wollen die japanischen Unternehmen den weltgrößten Chipherstellern Intel aus den USA und Samsung Electronics aus Südkorea Paroli bieten. Experten bemängeln seit langem, dass die Chip-Sparten der japanischen High-Tech-Schmieden im Vergleich zu ihren Rivalen zu klein und daher nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

Während die Konkurrenz in den letzten zehn Jahren massiv neue Fabriken baute, mussten sich die japanischen Elektronikkonzerne sanieren. Daher konnten sie weniger Kapital in ihre Chipsparten investieren. Dennoch hielten sie lange an der Strategie fest, selbst als Halbleiterhersteller am Weltmarkt aufzutreten. Sie hielten daher im Wettbewerb nur noch schwer mit und verloren ihre frühere Spitzenstellung. Daraus ergibt sich, dass die Chip-Sparten der japanischen Konzerne häufig Verluste schreiben.

Um das Wettrennen nicht endgültig zu verlieren, fordern Aktienanalysten eine Konsolidierung in der japanischen Chip-Industrie. Die Gründung von Renesas durch Hitachi und Mitsubishi Electric im Jahr 2003 war ein erstes Beispiel. Im Sommer dieses Jahres begannen Toshiba, Hitachi, Renesas, der weltgrößte Elektronikkonzern Matsushita Electric und NEC Electronics Diskussionen um eine gemeinsame Chipproduktion. Der Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai" zufolge stiegen Matsushita und NEC Electronics aus den Verhandlungen aus, weil sich die Unternehmen nicht über die Verteilung der technischen und finanziellen Lasten einigen konnten. (Martin Kölling, Tokio) (wst)