John Moore gewinnt die Sony World Photography Awards 2015

John Moore heißt der Sieger beim Profi-Wettbewerb der Sony World Photography Awards 2015. Seine Fotoserie zeigt schonungslos die menschliche Tragödie, die die Ebola-Epedemie in Afrika auslöste. Ein Deutscher setzte sich als bester Amateurfotograf durch.

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Sony World Photography Awards 2015: Die Gewinner stehen fest
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Im Sommerset House in London können Besucher etliche Bilder von Moores ausgezeichneter Fotoserie sehen.

Schmaler Grat: John Moore gewinnt als Profi-Fotograf mit seiner Fotoserie "Ebola Crisis Overwhelms Liberian Capital" die diesjährigen Sony World Photography Awards (SWPA). Er dokumentiert darin schonungslos die ganze Brutalität der Ebola-Epidemie in Liberia. "Seine Fotos sind intim und respektvoll und rühren uns mit ihrem Mut und ihrer journalistischen Integrität. Es verläuft eine sehr feine, schwer einzuhaltende Grenze zwischen Bildern, die eine solche Situation ausnutzen, und Bildern, die sie mitfühlend und verständnisvoll darstellen – wie es diesem Fotografen mit unfehlbarem Geschick gelungen ist", urteilen die SWPA-Juroren.

Moore, der als leitender Redaktionsfotograf und Korrespondent für Getty Images tätig ist, darf nun den Titel "Sony World Photography Awards Photographer of the Year" tragen und nimmt ein Preisgeld in Höhe von 25.000 US-Dollar mit nach Hause.

SWPA 2015: Profi-Wettbewerb (16 Bilder)

Aerial Views Adria

Der deutsche Fotograf Bernhard Lang gewinnt mit Fotos aus seiner Serie "Arial Views" in der Profi-Kategorie "Reisen". Aufgenommen wurden die Gewinnerbilder im August 2014.

(Bild: Bernhard Lang, Germany, Shortlist, Travel, Professional Competition, 2015 Sony World Photography Awards)

Auch der Gesamtgewinner des offenen Wettbewerbs für Foto-Amateure steht nun fest. Es ist der deutsche Armin Appel, der für seine Luftaufnahmen ausgezeichnet wurde, die er mithilfe eines Motorschirms und viel Geschick aufnimmt. Das ausgezeichnete Bild setzte sich laut SWPA-Organisatoren gegen 80.000 Beiträge durch. Es zeigt einen Schulhof in Appels Heimatstadt Biberach am Riss. Er bekommt ein Preisgeld in Höhe von 5000 US-Dollar. Mit dem Geld will er sich ein neues PC-System anschaffen, verriet er heise Foto.

[Update]Heise Foto konnte sowohl mit Gewinner Armin Appel als auch mit dem Profi-Fotografen Bernhard Lang Interviews führen.

SWPA 2015: Erste Gewinner des Offenen Wettbewerbs (10 Bilder)

Gewinner Offener Wettbewerb

Architektur - Armin Appel, Deutschland
(Bild: Armin Appel, Germany, Shortlist, Architecture, Open, 2015 Sony World Photography Awards)

Auch zwei weitere deutsche Fotografen konnten sich im Profi-Wettbewerb durchsetzen. Bernhard Lang ist mit den Bildern aus seiner Serie "Aerial Views" der Sieger in der Kategorie "Reisen". Aufgenommen hat er die Bilder aus dem Hubschrauber heraus über Rimini und Ravenna (Italien). Für Peter Franck, einen alten Bekannten des Wettbewerbs, reichte es diesmal ihn für den zweiten Platz in der Kategorie "Stillleben".

Die Fotos der Gewinner und Nominierten werden vom 24. April bis zum 10. Mai im Sommerset House in London zu sehen sein. Unter den ausgestellten Bildern finden sich auch Werke von Elliot Erwitt, der in diesem Jahr für "Herausragende Leistungen für die Fotografie" ausgezeichnet wurde. Die Ausstellung wird außerdem von Juli bis September 2015 im Willy-Brandt-Haus in Berlin Station machen.

Der Sony World Photography Award ist nach Angaben der World Photography Organisation aktuell der weltweit größte Fotowettbewerb. 2015 fand er zum achten Mal statt. Fotografen haben dazu in diesem Jahr mehr als 183.000 Fotos eingereicht. Gesponsert wird der SWPA vom Elektronikkonzern Sony, veranstaltet von der World Photography Organisation (WPO). Messen können sich nicht nur professionelle Fotografen. Im Offenen Wettbewerb (Open) treten auch Amateure in verschiedenen Kategorien an. Ein Jugendwettbewerb (Youth) richtet sich an den Fotonachwuchs unter 20. Zwei Jurys – eine für die Profis und eine für die Amateure – beurteilen die eingegangenen Aufnahmen. In diesem Jahr waren unter anderem Oliver Schmitt von Spiegel Online, Matthew Leifheit vom Vice Magazine und Maria Pieri von National Geographic Traveller dabei. (ssi)