Jupiter-Mission: ESA-Sonde "Juice" holt Schwung bei Erdumrundung

Die europäische Raumsonde "Juice" soll die Jupiter-Monde auf die Voraussetzungen für Leben überprüfen. Auf dem Hinflug passiert sie mehrfach die Erde.

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Blick auf die Erde von der ESA-Sonde "Juice"

Im Vorbeiflug an der Erde fotografierte die ESA-Sonde "Juice" ihren Heimatplaneten.

(Bild: ESA)

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Erstmals während ihrer Mission hat in dieser Woche die Raumsonde "Juice" durch einen Vorbeiflug an Erde und Mond Schwung für ihren Weiterflug geholt. Die ESA-Sonde (Juice steht für Jupiter Icy Moons Explorer) leitete damit ihren Weiterflug zum Nachbarplaneten Venus ein. Weitere sogenannte Fly-bys sollen den Flug zum Bestimmungsort Jupiter verkürzen und dabei helfen, mehrere hundert Kilogramm Treibstoff zu sparen. Diese Ersparnis ist nützlich, um später beim Jupiter mehr Treibstoff für wissenschaftliche Aktivitäten verwenden zu können. Es handelt sich um ein übliches Verfahren, wie es etwa auch die "Messenger"-Mission zum Merkur praktiziert hat.

Das Flugmanöver fand am 19. und 20. August statt, teilt die europäische Weltraumagentur mit. Dem Mond kam die Sonde dabei am 19. August um 23:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit am nächsten, der Erde einen Tag später gegen 23:56 Uhr. Die Flughöhe über der Erde betrug dabei 6840 Kilometer in Höhe von Südostasien und dem Pazifik. Die Gesamtablenkung durch die Schwerkraft von Mond und Erde betrug 100 Grad im Vergleich zur ursprünglichen Flugbahn. Die Geschwindigkeit wurde durch den Mond um 0,9 Kilometer pro Sekunde relativ zur Sonne erhöht und durch die Erde um 4,8 Kilometer pro Sekunde gesenkt, um "Juice" auf eine neue Flugbahn zur Venus zu lenken.

Die ESA-Raumsonde startete im April 2023 vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guayana. Die bislang am weitesten ins Sonnensystem hinausreichende Mission hat zum Ziel zu erforschen, ob es auf den Jupitermonden grundsätzlich Leben geben könnte. Im Fokus stehen dabei die drei größeren Monde, die einen kilometerdicken Eispanzer haben. Dort könnten die Voraussetzungen für Leben erfüllt sein.

Bei ihrem Flug kam "Juice" auch am Mond vorbei.

(Bild: ESA)

Der jetzige Erdvorbeiflug wurde zudem genutzt, um die Instrumente des Raumfahrzeugs auf ihre Funktionstüchtigkeit im Weltraum zu überprüfen. Die Sonde sendete mehrere hochaufgelöste Bilder von ihrem Vorbeiflug an die Erde. Im Erdvorbeiflug wurden 8 von 10 Instrumenten erfolgreich getestet, beim Mondvorbeiflug sogar alle 10.

Nach dem Passieren der Erde geht es fĂĽr die Sonde jetzt zur Venus, die sie im August 2025 umrunden soll. Dann fliegt sie erneut zur Erde. Hier sind in den Jahren 2026 und 2029 VorbeiflĂĽge geplant. Der Jupiter soll schlieĂźlich im Juli 2031 erreicht werden. Dort sind 35 VorbeiflĂĽge an den Jupitermonden vorgesehen sowie das Eintreten in eine Umlaufbahn um Ganymed.

(mki)