KI: Dateifunde erlauben Einblick in die Prompts der Apple Intelligence

In der aktuellen macOS-Beta wurden offenbar Apples Prompt-Vorlagen gefunden. Diese geben Aufschluss darüber, wie Apple bei seiner KI vorgeht.

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Logo und Icon von Apple Intelligence

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Dateifunde in der aktuellen Beta von macOS 15.1 gewähren detaillierte Einblicke in die Funktionsweise der Apple Intelligence und der sogenannten Prompts, die Apple hierfür verwendet. In KI-Foren werden seit Bekanntwerden vor allem jene Anweisungen kontrovers diskutiert, die das KI-Modell auffordern, nicht zu halluzinieren. Einige Experten halten es für fragwürdig, dass die KI dieser Aufforderung überhaupt verlässlich Folge leisten kann.

Apples neue Künstliche Intelligenz soll im Herbst erstmals mit iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS 15.1 auf iPhones, iPads und Macs Einzug halten. Die aktuellen Testversionen unterstützen dabei nur US-Englisch als Sprache, weitere Sprachen sollen erst später folgen. Nutzer in der Europäischen Union und China sind zudem von der Verwendung ausgeschlossen – ob und wann Apple mit der EU und China Einigungen erzielt, um die Intelligence auch dort zu veröffentlichen, ist noch unklar.

Die jetzt gefundenen Prompt-Templates – Vorlagen, die zusammen mit Nutzereingaben als Anweisung an die KI gegeben werden – wurden im Ordner /System/Library/AssetsV2/com_apple_MobileAsset_UAF_FM_GenerativeModels in verschiedenen JSON-Dateien gefunden. An einigen Stellen werde der Name "Ajax" erwähnt, der im Vorfeld der Vorstellung der Apple Intelligence bereits als Projektname Apples für ein eigenes Large Language Model (LLM) laut wurde.

In einer der Prompt-Vorlagen weist Apple die KI an, "ein hilfreicher Mail-Assistent" zu sein, der auf der Grundlage von Mailtexten Fragen generieren soll, mit denen Nutzer durch Antippen von Buttons auf die Schnelle Antworten erstellen können (Smart Reply). Die Fragen sollen dabei kurz und nicht länger als acht Worte sein, die Antworten sollen sogar nur zwei Worte umfassen. Das Template weist die KI außerdem an, als Output lediglich "valides JSON" herauszugeben – diese JSON-Antwort soll die Software dann offenbar auswerten, um darauf basierend die Auswahlmöglichkeiten anzubieten.

Eines der gefundenen Prompt-Templates in macOS

(Bild: Reddit)

Weitere Fundstücke deuten auf die Rewrite-Funktion, mit der sich vorhandene Texte etwa in einem formellen Ton umformulieren lassen und auf die Zusammenfassungs-Funktion für Mails (laut Prompt maximal drei Sätze, weniger als 60 Wörter).

Fraglich ist laut Kommentatoren freilich, ob sich die KI tatsächlich per Anweisung dazu überreden lässt, Fakten nicht einfach zu erfinden. Auch auf die Aufforderung, nur valides JSON zu liefern, könne die KI mit ihrer Errechnung der größtmöglichen Wahrscheinlichkeiten keine verlässliche Antwort zurückgeben, sagen einige. Wichtiger sei es deshalb, dass die Software die JSON-Rückmeldung anschließend darauf überprüft, ob sie valide ist, und einfach neue Anläufe startet, bis das erwünschte Ergebnis vorliegt oder eine maximale Zahl von Versuchen überschritten wurde.

Interessant ist auch der vermeintliche Prompt zum Erstellen der Foto-Erinnerungen in Apples künftigen Betriebssystemen. Er ruft die KI dazu auf, keine religiösen, politischen, gewalttätigen, sexuellen oder negativen Geschichten zu erstellen. Diese sollten auch nicht traurig oder provokativ sein, heißt es weiter.

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(mki)