KI: Meta will die Stimmen von Promis haben

Keine Promi-Chatbots mehr, dafür Promi-Stimmen für KI – Meta sucht offenbar noch den richtigen Weg für den Einsatz von Meta AI.

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Ein Mikrofon aus Nullen und Einsen.

(Bild: ymgerman/shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Im vergangenen Herbst hatte Meta auf seiner hauseigenen Messe Connect KI-Chatbots angekündigt, die verschiedenen Prominenten entsprachen. Snoop-Dog, Paris Hilton, Sportler, Influencer und mehr sollten als KI-Assistenten dienen. Es gibt sie inzwischen nicht mehr. Offenbar waren die KI-Promis kein Erfolg. Doch jetzt verhandelt Meta erneut mit Promis, um deren Stimmen zu lizenzieren – ebenfalls für KI-Zwecke.

Berichten zufolge soll Meta unter anderem mit den Schauspielern Judy Dench und Keegan-Michael Key sowie der US-amerikanischen Rapperin Awkwafina sprechen. Es gebe laut New York Times Verhandlungen mit allen großen Agenturen in Hollywood, die Stars betreuen. Für die Rechte an den Stimmen sollen Millionen US-Dollar fließen. Warum Meta Promi-Stimmen statt Chatbots mit Promi-Anstrich anbieten will, ist unklar. Die Stimmen sollen in alle Meta-AI-Produkte integriert werden, das heißt, in Instagram, Facebook, WhatsApp und in Metas Smart Glasses von Ray Ban. Bei letztgenannten ist die KI via Spracheingaben erreichbar – hier böten sich die Stimmen also explizit an.

Erwartet wird, dass Meta wieder auf der Connect im September Neuigkeiten im Bereich KI, und vor allem Meta AI, samt der KI-Stimmen präsentiert.

Erst vor wenigen Tage hatte Meta angekündigt, dass man im AI Studio sich selbst KI-Charaktere bauen können soll. Zielgruppe scheinen Influencer zu sein, die ihren Followern per KI-Assistenten Fragen beantworten und sich selbst so die Arbeit erleichtern können. Custom AI ist allerdings mal wieder nur in den USA verfügbar.

Auch Waze nutzt auf Wunsch prominente Stimmen, um Menschen den Weg zu zeigen. Waze ist eine Navigations-App, das Unternehmen wurde vor vielen Jahren von Google übernommen. Man kann in den Einstellungen aus einer Vielzahl an Waze-Stimmen auswählen.

Andere KI-Anbieter versuchen ebenfalls, mit prominenten Stimmen Geld zu verdienen. Das stößt allerdings auch auf reichlich Kritik. OpenAIs neuer Voice-Mode beispielsweise soll in einer Version klingen, wie Scarlett Johansson in der Filmrolle als Her. Die Schauspielerin ist gar nicht glücklich darüber und äußerte das auch öffentlich. Plattenlabel gehen gegen KI-generierte Musik vor, bei der Stile, aber vor allem auch Stimmen von bekannten Musikern genutzt wurden. Es gibt zahlreiche Apps, die künstliche Versionen der Stimmen von bekannten Persönlichkeiten anbieten. Rechtlich ist das allerdings ebenfalls mehr als fragwürdig.

Private Personen, die Opfer von Deepfakes geworden sind, denen also beispielsweise etwas in den Mund gelegt wird, das sie nicht gesagt haben, können zumindest bei Youtube die Videos beanstanden. Gegen Deepfakes vorzugehen, ist in der Regel eher schwierig, weil man die Ersteller oft nicht ausfindig machen kann.

(emw)