AMD verkauft kaum noch Radeon-Grafikkarten

AMD hat die letzten Monate deutlich zugelegt. Das Gaming-Geschäft mit Grafikkarten und Konsolen läuft aber desaströs.

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Renderbild von AMDs Instinct MI300X

Die Beschleunigerbaureihe Instinct MI300 bringt AMD jetzt immer mehr Geld ein.

(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.

Das Geschäft mit KI-Servern nimmt jetzt auch bei AMD Fahrt auf. Lange war Nvidia der einzige Vertreter unter den großen Hardware-Herstellern, der massig am KI-Boom verdient hat. Im zweiten Quartal 2024 hat AMD mit Serverchips einen firmeninternen Rekord von 2,83 Milliarden US-Dollar umgesetzt – 115 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 21 Prozent mehr als Anfang 2024. Auch der Operativgewinn ist mit 743 Millionen Dollar für AMD-Verhältnisse gut.

Laut AMD-Chefin Lisa Su sind die Verkäufe der eigenen Instinct-Beschleuniger "steil" hochgegangen – Modelle wie die Instinct MI300A und MI300X eignen sich auch zum Training von KI-Modellen. Die Epyc-Prozessoren für Server sollen "stark" gewachsen sein.

Trotz der guten Zahlen aus der Data-Center-Gruppe steigt der Gesamtumsatz im Jahresvergleich nur um neun Prozent – von 5,36 Milliarden auf 5,84 Milliarden Dollar. Als Nettogewinn bleiben 265 Millionen Dollar übrig. Grund für das geringe Gesamtwachstum ist hauptsächlich die Gaming-Sparte mit den Radeon-Grafikkarten und Konsolenprozessoren, unter anderem für Sonys Playstation 5 und Microsofts Xbox Series X / S.

Mit diesen Chips setzt AMD nur noch 648 Millionen Dollar um, und damit 59 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Mit einem Operativgewinn von 77 Millionen Dollar hält sich die Sparte nur noch knapp über Wasser. Zum Vergleich: Nvidia setzt momentan pro Quartal 2,6-2,9 Milliarden Dollar allein mit GeForce-Grafikkarten um.

Aber auch bei der Embedded-Hardware, allen voran den FPGAs der übernommenen Firma Xilinx, läuft es nicht rund: Der Umsatz befindet sich mit 861 Millionen auf einem weiterhin niedrigen Niveau. Nur dank der hohen Marge bleibt ein ordentlicher Operativgewinn von 345 Millionen Dollar übrig.

AMDs Geschäftszahlen nach Sparten aufgeschlüsselt. Die Serversparte läuft hervorragend; die Gaming-Hardware hingegen ganz und gar nicht.

(Bild: AMD)

Weiter bergauf geht es derweil mit den Client-Prozessoren, also allen Ryzen-CPUs für Desktop-PCs und Notebook. 1,49 Milliarden Dollar erwirtschaftet die Sparte und landet mit einem Operativgewinn von 89 Millionen Dollar wieder knapp in den schwarzen Zahlen. Ein Jahr zuvor lag der Umsatz bei knapp einer Milliarde; operativ blieb damals ein Minus von 69 Millionen Dollar.

Im jetzt laufenden dritten Quartal erwartet AMD einen Rekordumsatz, sofern die Firma das mittlere Ziel von 6,7 Milliarden Dollar schafft (+/- 300 Millionen). Die Börse zeigt sich vom Geschäftsbericht höchst erfreut – die Aktie stieg nach Bekanntgabe schlagartig um elf Prozent und sackte seitdem nur leicht ab.

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