KI-Strombedarf: Meta sucht Projektentwickler für neue Atomkraftwerke
Der Strombedarf in den USA wird infolge des Booms Künstlicher Intelligenz massiv steigen. Meta sucht jetzt Projektentwickler für neue Atomkraftwerke.
Der Facebook-Mutterkonzern Meta startet in den USA eine Atomkraft-Offensive und sucht hierfür Projektentwickler, die diese umsetzen. Ziel sei es, Kraftwerke mit einer Gesamtleistung zwischen einem und vier Gigawatt in den USA zu errichten. Losgehen solle es Anfang der 2030er-Jahre, heißt es in einer Pressemitteilung. Ein typisches US-Kernkraftwerk hat eine Kapazität von etwa einem Gigawatt. Folglich wären mehrere neue Kraftwerke nötig, um das Maximalziel zu erreichen. Zur Diskussion stehen neben konventionellen Großreaktoren auch kleine, modulare Reaktoren.
Wie andere IT-Konzerne begründet auch Meta seine Atomoffensive mit dem stark steigenden Strombedarf durch Künstliche Intelligenz. Alleine in den USA benötigten die Rechenzentren bis zum Jahr 2030 laut einer Prognose etwa dreimal so viel Strom wie bislang. Es entstehe ein neuer Bedarf von 47 Gigawatt Erzeugungskapazität, heißt es in einem Bericht der US-Nachrichtenagentur Reuters.
Welche Probleme drohen
Atomstrom wird von den Tech-Konzernen als erneuerbare, zuverlässige und saubere Energie angesehen, wie zum Beispiel Meta in seiner Mitteilung ausführt. Zudem können die Unternehmen damit ihre selbstgesteckten Klimaziele in Einklang bringen. Meta sieht in Atomkraft eine Möglichkeit, eine zuverlässige Grundlastversorgung herzustellen. Dies trage zur Netzstabilität bei und sei eine Ergänzung des bestehenden Energiemix.
Als Probleme werden laut Reuters allerdings mögliche Engpässe bei der Versorgung mit Uran-Brennstoff und mögliche Proteste in den Regionen angesehen, in denen neue Kraftwerke errichtet werden sollen. Zudem sei die Regulierung für Atomkraft komplexer als die für Wind- und Sonnenstrom – und die US-amerikanische Atomaufsichtsbehörde sei angesichts des aktuellen Booms in der Atomkraft überlastet.
Techkonzerne wollen Atomstrom
In den vergangenen Monaten wurde bekannt, dass Microsoft zusammen mit Constellation Energy einen Neustart eines Reaktors des bekannten Three Mile Island-Kraftwerks plant. Auch Amazon und Google setzen auf Atomstrom.
(mki)