KI-Update Deep-Dive: Die Aufholjagd der Apple Intelligence

Unser Apple-Experte Malte Kirchner spricht ĂĽber Apples Strategie, Herausforderungen und Chancen in der KI-Entwicklung.

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Inhaltsverzeichnis

Apple hat sich lange aus dem Hype um Künstliche Intelligenz (KI) herausgehalten. Erst auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2024 stellte das Unternehmen offiziell "Apple Intelligence" vor. "Sie haben halt immer KI vom Nutzer ferngehalten", erklärt Malte Kirchner. Prompt-basierte Interaktion wie bei ChatGPT schien Apple nicht zu wollen. Stattdessen setzte das Unternehmen auf dezente Anwendungen von maschinellem Lernen, etwa in der Fotos-App. Laut Kirchner hatte Apple wohl Sorge vor Risiken wie "Halluzinieren" der KI oder peinlichen Fehlergebnissen, die dem Image schaden könnten.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Apple Intelligence soll der hohe Datenschutzstandard sein. "Sie haben ja erklärt, dass sie offen sein wollen, auch für Schnittstellen zu anderen KI-Modellen. Sprich, auch Google und Konsorten können da ins Rennen kommen", sagt Kirchner. Doch anders als die Konkurrenz setze Apple auf strikte Kontrolle und will "eine große Schippe beim Datenschutz drauflegen“. So soll Apples KI nicht aus den Benutzereingaben lernen und Daten sollen nur in abgeschirmten Rechenzentren ohne Zwischenspeicherung verarbeitet werden.

Mit Apple Intelligence soll KI nun auf allen neueren Apple-Geräten Einzug halten. Textfunktionen wie Redigieren, Grammatikprüfung sowie einfache Bildgenerierung für Emojis oder Illustrationen markieren den Anfang. Statt komplizierter Prompts gebe es einfache Menüpunkte und eine überschaubare Auswahl an Funktionen. Auch eine längst überfällige Erneuerung der Sprachassistentin Siri ist geplant. Bislang muss man in der Kommunikation mit der Sprachassistentin sehr auf die Syntax achten. Künftig soll man aber locker mit ihr plaudern können. "Apple versucht KI in der Breite zu etablieren und deshalb machen sie es auch so simpel", analysiert Kirchner. "Aber es dauert alles immer noch, die neue Siri kommt voraussichtlich erst Mitte 2025", merkt der Experte kritisch an.

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Bei Apple sieht Kirchner das Potenzial, dafür zu sorgen, dass KI-Funktionen üblicher Alltagsgebrauch werden könnten, was bei den anderen Anbietern etwas schwieriger ist, weil die Integration immer noch eine extra Hürde ist, die man nehmen muss. Wer einmal ChatGPT, Claude und Co. genutzt hat, merkt relativ schnell, „dass es ein hartes Stück Arbeit ist, herauszufinden, was praktische Use Cases sind, und diese für den alltäglichen Gebrauch vorzubereiten und nutzbar zu machen".

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Trotzdem bleiben noch viele Fragen offen. Wie wird Apple die hohen Energiekosten für den Betrieb der KI-Modelle mit seinen ambitionierten Klimazielen vereinbaren? Und wann können europäische Nutzer:innen in den Genuss von Apple Intelligence kommen? "Für uns in den EU-Ländern ist das eine sehr unbefriedigende Situation, weil wir nicht wissen, ob da jetzt nächstes Jahr vielleicht mal was kommt, oder ob sich das noch ewig hinzieht und ob es einen reduzierten Funktionsumfang geben wird", sagt Kirchner. Es bleibt also spannend, wie sich Apples KI-Strategie in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln wird.

(igr)