KI-Update Deep-Dive: Ein Jahr generative KI in unserem Alltag

In unserem letzten DeepDive des Jahres schauen wir auf die Highlights der KI-Meldungen 2023.

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Inhaltsverzeichnis

Normalerweise kommen im DeepDive des KI-Updates immer ein oder zwei Gäste zu einem bestimmten Thema zu Wort. Zum Abschluss des Jahres sind es mehr. Stattdessen habe ich nämlich mit den Kolleginnen und Kollegen gesprochen, deren Expertise das KI-Update so vielseitig und informativ macht. Sie erzählen von ihren persönlichen Highlights unter den KI-Meldungen des Jahres.

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Den Anfang macht Hartmut Gieselmann. Er behält für die c’t unter anderem die KI-Entwicklungen im Auge. Und das war gar nicht so einfach in diesem Jahr. Das lag auch an den vollmundigen Ankündigungen der Marketingabteilungen von OpenAI, Microsoft und anderen KI-Herstellern. Unfertige Beta-Produkte wurden mit all ihren Fehlern vorschnell auf den Markt gebracht. „Dadurch hatten wir Technik-Journalisten sehr viel zu tun und es ist auch nicht absehbar, dass unsere Arbeit irgendwann von einer KI ersetzt werden wird.“ Positiv überrascht hat Gieselmann der Fortschritt bei KI-Stimmen. Die Stimmen in der Sprachausgabe der Mobil-App von ChatGPT „sprechen um einiges natürlicher, als man das von Alexa, Siri und anderen Sprachassistenten kennt und auch die Spracherkennung mit Whisper ist doch auf einem sehr hohen Niveau.“

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Wenn Ihr den Podcast regelmäßig hört, dann kennt Ihr auch die Stimme meiner Kollegin Eva-Maria Weiß, die für den heise online Newsroom jeden Tag über KI-Themen schreibt. Auch bei ihr hat das Wettrennen zwischen den großen Tech-Firmen für Kopfschütteln gesorgt, vor allem als Google Anfang des Jahres recht spontan ein Event in Paris auf die Beine gestellt hat, bei dem KI-Funktionen gezeigt wurden, die es seit Längerem schon gibt. „Dabei ist mir schleierhaft, warum Google sich von OpenAI und Microsoft so in die Ecke gedrängt gefühlt hat. Es dürfte inzwischen jeder wissen, dass das T in ChatGPT für Transformer steht, eine Architektur aus dem Hause Google. Bei allem, was KI aber vielleicht nicht Sprachmodell ist, ist Google nach wie vor der absolute Primus.“

Auch die Tatsache, dass wir in der Europäischen Union einen AI Act haben, ist für die Redakteurin keine Selbstverständlichkeit. Kurz sah es schließlich so aus, als würde vielleicht der gesamte AI Act kippen und als müsste alles von vorne losgehen. Klar, ist das Gesetz nicht perfekt, aber „zumindest ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz“.

Ein gern gesehener Gast im KI-Update ist auch Wolfgang Stieler von der MIT-Technology Review. Als Wissenschaftler hat er einen sehr klaren Blick auf die Potenziale und Risiken, die KI in sich birgt. Trotzdem haben ihn die massiven Warnungen vor der zerstörerischen Macht Künstlicher Intelligenz gerade aus dem Lager der KI-Forscher doch verblüfft. Bislang haben sich die Sorgen der KI-Doomer aber nicht bewahrheitet. Sorge bereitet Stieler viel eher die Tatsache, dass gerade Bildgeneratoren in großem Maßstab für Dinge wie Rachepornos missbraucht werden. „Das verbreitet sich über eine Vielzahl von verschiedenen Kanälen und wahrscheinlich kriegst Du da keinen Pfropfen mehr auf die Flasche drauf.“

Um zum Schluss mit Optimismus in die Zukunft zu schauen, muss ich sagen, dass für mich die vielen Meldungen aus dem Bereich der Bildung sehr spannend waren. Alle Eltern in meinem Umfeld klagen über die gleichen Probleme: die Klassen sind zu groß, um den Bedürfnissen der einzelnen Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden – vor allem, wenn ein Kind besondere Bedürfnisse hat, sei es spezieller Förderbedarf aufgrund von Lernbehinderungen, ADHS, Autismus oder Hochbegabung. Wer nicht in Schema F passt, der hat es an deutschen Schulen in der Regel schwer. KI könnte die Lehrkräfte entlasten. Darin steckt viel Potenzial und es ist meine persönliche Hoffnung, dass dieses auch in den kommenden Jahren im Sinne der Inklusion genutzt wird.

Ich habe eines ganz sicher gelernt in fast 140 Folgen KI-Update: Die Entwicklung ist spannend, aber wir werden nicht davon überrollt. Die Welt wird nicht über Nacht eine völlig andere, nur weil Sam Altman ein paar Tage lang nicht an der Spitze von OpenAI steht. Was für ein turbulentes Wochenende das war.

Der steigende Einsatz künstlicher Intelligenz wird unseren Alltag und auch viele Berufe in den kommenden Jahren verändern. Es ist gut und wichtig, informiert zu bleiben, damit wir uns auf das, was kommt, einstellen können. Ab dem 2. Januar geht es weiter mit dem KI-Update.

(igr)