KI-Update kompakt: Altmans Zukunftsvisionen, KI-Überwachung, Gemini, Duolingo

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI-Chef Sam Altman prophezeit in einem Blogpost ein "Zeitalter der Intelligenz" durch KI. Er sieht enormen Wohlstand und bahnbrechende Errungenschaften, warnt aber auch vor Risiken. Ohne ausreichend günstige Rechenleistung könnten Kriege um KI ausbrechen und sie zum Werkzeug für Reiche werden.

Altman erwartet Veränderungen am Arbeitsmarkt, glaubt aber an weiterhin ausreichend Beschäftigung. KI werde helfen, große Probleme wie die Klimakrise zu lösen. Jeder könne auf KI-Assistenten zurückgreifen, was Bildung, Gesundheit und Softwareentwicklung verbessere. Die Entwicklung der KI könne sich als einer der folgenreichsten Fortschritte erweisen.

Kritiker bemängeln, dass Altman existenzielle Risiken durch KI ausklammert. Einige vermuten einen Zusammenhang zu Regulierungsplänen oder Finanzierungsrunden. Andere finden den Blogpost zu vage, insbesondere bezüglich der Veränderungen am Arbeitsmarkt und technischer Details.

Das Unternehmen erweitert die Funktionen seiner ChatGPT-App für Plus- und Team-Nutzer. Die Firma kündigte an, dass "Advanced Voice" im Laufe der Woche für diese Nutzergruppen eingeführt wird. Zu den neuen Funktionen gehören Custom Instructions, Memory und fünf neue Stimmen. OpenAI hat zudem die Akzente verbessert und die Konversationsgeschwindigkeit erhöht.

Nutzerinnen und Nutzer werden benachrichtigt, sobald sie Zugang zu Advanced Voice haben. Die Funktion ist allerdings derzeit in der EU, Großbritannien, Schweiz, Island, Norwegen und Liechtenstein nicht verfügbar. OpenAI stellte den neuen ChatGPT-Sprachmodus erstmals im Mai vor, der in ersten Tests teils beeindruckte.

Datenschutz-Experten kritisieren den Gesetzesentwurf der deutschen Bundesregierung zur Verbesserung der Terrorismusbekämpfung scharf. Sie befürchten eine KI-gestützte Analyse riesiger Datenmengen aus sozialen Medien und sehen darin eine anlasslose Massenüberwachung, die jeden unter Generalverdacht stellt.

Der IT-Sicherheitsexperte Dennis Kipker bezeichnet das Gesetz als schlimmste Überwachungsnovelle in der Geschichte der Bundesrepublik. Lotte Burmeister vom Verein Digitale Freiheit sieht durch den massiven Eingriff in die Privatsphäre auch Demonstrationsrechte bedroht. Matthias Marx vom Chaos Computer Club kritisiert, dass die Bundesregierung sich von Faschisten treiben lässt und für soziale Probleme technische Lösungen sucht.

Noch ist unklar, ob der nach der Messattacke in Solingen als dringlich erklärte Gesetzentwurf so verabschiedet wird. Die Landesdatenschützer sehen keine ausreichende Grundlage für den Einsatz solcher Systeme. Theresa Wittloch von LOAD e.V. fordert stattdessen eine solide Ausstattung und Digitalisierung der Polizei.

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Anthropic, der größte Start-up-Konkurrent von OpenAI, hat laut einem bestehenden Investor erste Gespräche mit potenziellen Geldgebern über eine neue Finanzierungsrunde aufgenommen. Dabei wird eine Bewertung von 30 Milliarden bis 40 Milliarden US-Dollar angestrebt, was in etwa einer Verdoppelung der Bewertung aus der letzten Finanzierungsrunde zu Beginn des Jahres entspräche.

OpenAI steht kurz vor dem Abschluss einer Finanzierungsrunde von 5 Milliarden bis 7 Milliarden UDollar bei einer Bewertung von rund 150 Milliarden Dollar. Zu den potenziellen Investoren zählen Tech-Giganten wie Microsoft, Nvidia und Apple, die zusammen 2 Milliarden bis 3 Milliarden Dollar beisteuern könnten. Anthropic prognostiziert für das Ende dieses Jahres einen Gesamtjahresumsatz von etwa 800 Millionen Dollar. OpenAI erwartet einen Jahresumsatz von etwa 4 Milliarden Dollar. Beide Unternehmen verzeichnen trotz der hohen Umsätze erhebliche Verluste. Anthropic rechnet für dieses Jahr mit einem Verlust von mehr als 2,7 Milliarden Dollar. Die Gespräche von Anthropic befinden sich noch in einem frühen Stadium.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Google hat zwei aktualisierte Gemini-KI-Modelle veröffentlicht: Gemini-1.5-Pro-002 und Gemini-1.5-Flash-002. Laut Google sind die neuen Versionen leistungsfähiger, schneller und günstiger als ihre Vorgänger.

Die Preise für Gemini 1.5 Pro wurden für Input- und Output-Token um mehr als 50 Prozent gesenkt, die Ratenlimits für beide Modelle erhöht und die Latenz verringert. Die Modelle haben sich in verschiedenen Benchmarks, insbesondere in den Bereichen Mathematik, langer Kontext und Vision verbessert. Bei den Mathematik-Benchmarks MATH und HiddenMath hätten sich beide Modelle um beachtliche 20 Prozent verbessert, so Google. Auch bei Vision- und Code-Anwendungsfällen schnitten beide Modelle besser ab.

Als Reaktion auf das Feedback der Entwickler hätten beide Modelle nun einen präziseren Stil, der sie einfacher und kostengünstiger in der Anwendung machen soll. Die Gemini-Modelle sind über Google AI Studio, die Gemini-API und für Google-Cloud-Kunden auch auf Vertex AI verfügbar. Die neuen Preise gelten ab dem 1. Oktober 2024 für Prompts mit weniger als 128.000 Token.

Kurz vor dem Start von Apple Intelligence hat Apple weitere Voraussetzungen und Systemanforderungen genannt. Dazu zählen erstmals auch konkrete Angaben zum Speicherplatzbedarf: Auf iPhones erfordern die lokalen Sprachmodelle des KI-Pakets zu Beginn mindestens 4 GB an freiem Speicherplatz. Apple weist darauf hin, dass der Platzbedarf der KI-Modelle weiter steigen wird, sobald zusätzliche Funktionen folgen. Das Betriebssystem iOS belegt damit um gut ein Drittel mehr Platz als zuvor und wächst von rund 12 GB auf etwa 16 GB an. Das passiert allerdings erst, wenn man Apple Intelligence aktiviert; die Sprachmodelle sind nämlich nicht fester Teil des Betriebssystems, sondern werden von Apples Servern nachgeladen. Einzelne KI-Funktionen wie das Clean-Up-Tool zur Entfernung von Bildinhalten erfordern nochmals einen eigenen Download.

Apple Intelligence fehlen anfangs auch noch die bereits angekündigten Funktionen rund um die KI-Bildgenerierung, die den Speicherplatzbedarf vermutlich noch mal deutlich wachsen lassen. Sie arbeiten laut dem Unternehmen rein lokal, statt die Anfragen in Apples KI-Cloud zu berechnen.

Duolingo erweitert sein Sprachlernangebot um mehr KI-gestützte Funktionen, beispielsweise Videocalls und Abenteuer. Mit der Videocall-Funktion können Nutzerinnen und Nutzer des neuen Abonnements Duolingo Max spontane und realistische Konversationen mit der KI-Figur Lilli führen. Dabei soll Lilli bisherige Duolingo-Funktionen nicht ersetzen, sondern eine Ergänzung zum bisherigen Angebot darstellen.

Lilli passt sich laut den Herstellern automatisch dem Sprachniveau der Lernenden an. Die Funktion soll deren Selbstvertrauen stärken. Feedback gibt es daher erst nach dem Gespräch. Wieviel Duolingo Max kosten soll, ist noch unklar. In der Funktion Adventures können die Lernenden sowohl bei Android als auch unter iOS in verschiedenen Umgebungen mit Charakteren von Duolingo interagieren. Die Abenteuer sollen den Sprachgebrauch in realistischen Kontexten, etwa beim Bestellen von Kaffee, fördern.

(igr)