KI-Update kompakt: Apple Intelligence, ChatGPT, KI-Regulierung, Deepfake-Gesetze

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Lesezeit: 7 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

Apple plant, die deutsche Sprachunterstützung für Apple Intelligence im Jahr 2025 einzuführen. Dies wurde von Bob Borchers, Vice President für Worldwide Product Marketing, bei einem Besuch in München bestätigt. Die Ankündigung folgt auf Verunsicherungen nach dem iPhone-Event am 9. September, bei dem Deutschland nicht explizit in der Liste der unterstützten Sprachen genannt wurde.

Die neue iPhone-16-Generation, die demnächst erscheint, ist mit dem A18- bzw. A18-Pro-Chip ausgestattet, der speziell für Apple Intelligence optimiert ist. Allerdings bleibt die Veröffentlichung im EU-Raum zunächst ausgesetzt, da die genauen Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) noch unklar sind.

Interessanterweise betreffen diese Einschränkungen nur iPhone und iPad. Mac-Nutzer im EU-Gebiet können die Apple Intelligence ab Oktober in US-Englisch nutzen und ab 2025 auch in Deutsch, sobald die Sprachunterstützung verfügbar ist. Neben Deutsch kündigte Apple für 2025 auch die Unterstützung für weitere Sprachen an, darunter Italienisch, Portugiesisch und verschiedene Englischvarianten.

OpenAI stellt sein neues KI-Modell o1-mini für Benutzerinnen und Benutzer der kostenlosen ChatGPT-Version zur Verfügung. Das Modell kann komplexe Probleme lösen und soll genauer sein als frühere Versionen.

Nutzende können o1-mini über die Desktop-Version von ChatGPT aktivieren, indem sie auf "ChatGPT Auto" klicken und unter "Alpha Models" o1-mini auswählen. Der Rollout erfolgt schrittweise. o1-mini ist eine kostengünstigere Variante des o1-Modells von OpenAI und wurde speziell für MINT-Anwendungen optimiert. Bei Mathematik- und Programmieraufgaben erreicht es nahezu die gleiche Leistung wie das vollständige o1-Modell.

Eine Umfrage der Techniker Krankenkasse zeigt, dass die Mehrheit der Befragten die Digitalisierung im Gesundheitswesen positiv bewertet. Besonders die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept werden gut angenommen, mit 84 Prozent bzw. 69 Prozent Zustimmung. Auch der Einsatz von Robotern bei Operationen wird von 64 Prozent als vorteilhaft angesehen.

Trotz dieser positiven Einstellung gibt es Bedenken bezüglich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen. 49 Prozent der Befragten verbinden KI mit neuen und schwerwiegenden Risiken, und ein Drittel äußert Angst vor deren Einsatz. Dennoch sehen 69 Prozent in KI eine große Chance zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, besonders bei der Auswertung von Röntgenbildern und der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten.

Die Umfrage offenbart auch, dass viele Menschen unzureichend über die Krankenhausreform informiert sind. Zudem haben viele Versicherte Angst vor Behandlungsfehlern und Krankenhauskeimen. Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer halten es für wahrscheinlich, dass es in der stationären oder ambulanten Versorgung zu Behandlungsfehlern kommt. Als Reaktion darauf wurde das Portal "Mehr-Patientensicherheit.de" eingerichtet, wo Patienten ihre Erfahrungen teilen können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Podcast (Podigee GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Podigee GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Zahlreiche Unternehmen und Forscher aus der EU haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie vor dem Risiko warnen, dass die EU die Ära der Künstlichen Intelligenz verpassen könnte. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Daten für das Training von KI-Modellen genutzt werden dürfen. Die Unterzeichner argumentieren, dass ohne EU-Daten in den meistgenutzten KI-Modellen das Verständnis für europäische Menschen, Sprachen und Kulturen fehlen würde.

Der Brief scheint maßgeblich von Meta vorangetrieben worden zu sein, mit Mark Zuckerberg als einem der Unterzeichner. Es wird betont, dass Metas KI-Assistent auf dem Weg sei, der meistgenutzte weltweit zu werden. Zuckerberg vertritt die Ansicht, dass Open-Source-Modelle der einzig gangbare Weg im KI-Bereich sind. Zu den weiteren Unterzeichnern gehören namhafte Unternehmen wie SAP, Spotify und Thyssenkrupp sowie Wissenschaftler und Verbände.

Interessanterweise richtet sich die Kritik nicht gegen den kürzlich in Kraft getretenen AI Act, sondern hauptsächlich gegen den Datenschutz. Die irische Datenschutzbehörde hatte Meta untersagt, Nutzerdaten von Facebook und Instagram für KI-Training zu verwenden. Die Unterzeichner fordern eine harmonisierte und klare Entscheidung im Rahmen der EU-Datenschutzvorschriften, die es ermöglicht, europäische Daten zum Nutzen der Europäer in der KI-Schulung zu verwenden.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Das französische KI-Startup Mistral AI hat umfangreiche Neuerungen für seine Dienste angekündigt. Das Unternehmen führt eine kostenlose Nutzungsstufe für seine Chat-Plattform "la Plateforme" ein. Zudem senkt Mistral die Preise für seine gesamte Modellfamilie.

Die wird außerdem durch das neue Sprachmodell Mistral Small v24.09 mit 22 Milliarden Parametern erweitert. Es soll deutliche Verbesserungen bei der Ausrichtung auf menschliche Sprache, Argumentationsfähigkeiten und Programmcode bieten. Neu ist auch die Integration von Bildverarbeitungsfunktionen in den kostenlosen Chatbot "le Chat", basierend auf dem Pixtral 12B Modell.

Trotz starker Konkurrenz, insbesondere im Open-Source-Bereich durch Metas Llama 3, konnte Mistral AI kürzlich in einer Finanzierungsrunde rund 600 Millionen Dollar einsammeln. Diese Investition katapultierte die Bewertung des Startups auf fast 6 Milliarden Euro - eine Verdreifachung seit Dezember.

Kalifornien hat drei neue Gesetze zur Regulierung von KI-generierten Deepfakes im Zusammenhang mit Wahlen verabschiedet.

Gouverneur Gavin Newsom unterzeichnete die Gesetze am Dienstag. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Verbreitung von täuschenden KI-generierten Inhalten einzudämmen, die Wähler beeinflussen könnten. Eines verbietet die wissentliche Verbreitung bestimmter irreführender wahlbezogener Deepfakes. Es gilt für 120 Tage vor und 60 Tage nach einer Wahl. Das zweite Gesetz schreibt Kennzeichnungen für KI-generierte Audio-, Video- oder Bildinhalte in politischer Werbung vor.

Das dritte Gesetz, bekannt als "Defending Democracy from Deepfake Deception Act", verpflichtet Social-Media-Plattformen mit mehr als einer Million Nutzern in Kalifornien dazu, KI-Deepfakes innerhalb von 72 Stunden nach einer Beschwerde zu kennzeichnen oder zu entfernen. Dieses Gesetz tritt ebenfalls im Januar in Kraft. Die Gesetze sind auf Deepfakes beschränkt, die Wähler täuschen könnten. Satire und Parodie bleiben erlaubt, solange sie gekennzeichnet sind. Die Regelungen gelten für Darstellungen von Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidaten sowie zahlreichen bundesstaatlichen Kandidaten, gewählten Amtsträgern und Wahlbeamten.

Trotz der Unterzeichnung der Deepfake-Gesetze äußerte Gouverneur Newsom Bedenken hinsichtlich eines anderen KI-Gesetzentwurfs. Er zeigte sich besorgt über mögliche "abschreckende Effekte" des Gesetzentwurfs SB 1047 auf die KI-Entwicklung. Dieser Entwurf würde KI-Unternehmen haftbar machen, wenn sie erforderliche Sicherheitsmaßnahmen nicht ergreifen und ihre Technologie später größeren Schaden verursacht.

DeepL, das Kölner Unternehmen für KI-gestützte Übersetzungen, hat eine neue automatisierte Glossarfunktion für Unternehmen eingeführt. Diese Funktion ermöglicht es Unternehmen und Fachleuten, Vorgaben für Übersetzungen festzulegen und so die Konsistenz und Genauigkeit ihrer Übersetzungen zu verbessern. Die neue Funktion erlaubt es, bestehende, bereits kontrollierte Übersetzungen hochzuladen, woraus automatisch ein Glossar generiert wird.

DeepL behauptet, dass ihre Übersetzungen in Tests etwa 20 Prozent weniger Nachbearbeitung benötigten als solche mit GPT-4 und 30 Prozent weniger als mit dem Google-Übersetzer. Neben der automatischen Generierung wurden auch neue Sprachkombinationen hinzugefügt, darunter Koreanisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und Rumänisch, wodurch insgesamt 16 Sprachen unterstützt werden.

(igr)