KI-Update kompakt: Copilot-Taste, Wasserzeichen, KI-Fortbildungen, Suizidgefahr

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Microsoft plant eine Ă„nderung am Tastaturlayout fĂĽr Windows-Rechner: die EinfĂĽhrung einer Copilot-Taste. Diese neue Taste soll sich unten rechts neben der Alt-Taste befinden und den KI-Assistenten Copilot aktivieren, der in Windows, Office und anderen Microsoft-Produkten integriert wird.

Die Ankündigung erfolgte kurz vor der CES, der weltweit größten Elektronik- und Heimgerätemesse in Las Vegas. Demnach sollen einige Hardware-Partner in der kommenden Woche auf der CES Computer mit einer Copilot-Taste vorstellen. Es wird erwartet, dass weitere Hersteller folgen und Microsoft seine eigene Produktkategorie, die Surface Tablets und Notebooks, ebenfalls mit dieser Taste ausstatten wird.

Die Einführung der Copilot-Taste ist Teil von Microsofts Bemühungen, Windows als KI-Betriebssystem zu etablieren und KI in alle Bereiche der Computernutzung zu integrieren. In der Pressemitteilung behauptet Microsoft, dass dies die erste Tastaturänderung seit 30 Jahren sei, allerdings gab es bereits früher eine Microsoft Office-Taste, die einen Schnellzugriff auf Office ermöglichte. Die Copilot-Taste könnte jedoch erfolgreicher werden, da sie den Zugang zu KI-Funktionen ermöglicht.

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LG präsentiert auf der CES nächste Woche neue OLED Smart-TVs mit KI-Funktionen. Statt der bisherigen Quick-Cards soll eine neue KI-Integration eine verbesserte Navigation auf den WebOS-TVs ermöglichen.

Der neu entwickelte Alpha-KI-Prozessor der 11. Generation kommt in den M4- und G4-TVs zum Einsatz und soll zudem Bild- und Audioqualität optimieren. Dazu analysiert der Prozessor Bilder auf Pixelebene, um Objekte und Hintergründe schärfer darzustellen. Zudem wird die Farbgebung durch Analyse und Verstärkung von häufig verwendeten Farbtönen verfeinert. Das Dynamic Tone Mapping Pro untersucht Helligkeitsschwankungen und passt Helligkeit und Kontrast präziser an, um Szenen auf dem Bildschirm mehr Tiefe zu verleihen.

Forscher von Deepmind haben in einer Studie herausgefunden, dass Wasserzeichen in KI-generierten Bildern die menschliche Wahrnehmung beeinflussen können. Bisher ging man davon aus, dass solche Wasserzeichen, die für Computer-Vision-Systeme bestimmt sind, keinen Einfluss auf Menschen haben.

Ein Experiment hat jedoch gezeigt, dass subtile Pixelveränderungen in digitalen Bildern die menschliche Wahrnehmung verändern können. In Tests verwendeten die Forscher etwa ein manipuliertes Bild einer Vase, die von einem KI-Modell fälschlicherweise als Katze oder Lastwagen erkannt wurde. Menschliche Testpersonen erkannten die Vase zwar weiterhin, entschieden sich aber eher für das manipulierte Bild, wenn sie nach der Ähnlichkeit mit einer Katze gefragt wurden, obwohl beide Bilder optisch identisch erschienen.

Das Team geht davon aus, dass solche kleinen Veränderungen, vor allem in großem Maßstab, große Auswirkungen haben könnten, zum Beispiel bei der Beeinflussung der Wahrnehmung eines Politikers durch Bildmanipulation.

In zwei neuen Forschungsarbeiten haben Wissenschaftler des Tencent Youtu Lab und der University of Hongkong die visuellen Fähigkeiten von Googles Gemini Pro und OpenAIs GPT-4V gegenübergestellt. Die multimodalen Sprachmodelle wurden in verschiedenen Bereichen getestet, darunter Bilderkennung, Texterkennung in Bildern, Bild- und Textverständnis, Objektlokalisierung und mehrsprachige Fähigkeiten.

Die Ergebnisse zeigten, dass beide Modelle ähnliche Leistungen erbrachten, wobei GPT-4V insgesamt als leicht leistungsfähiger bewertet wurde. Obwohl beide Studien Gemini und GPT-4V als effektive multimodale KI-Modelle ansehen, identifizierten sie Schwächen im räumlichen visuellen Verständnis, in der Schrifterkennung, im logischen Denken und in der Robustheit von Prompts.

Die Forscher betonten, dass der Weg zur Entwicklung einer allgemeinen multimodalen KI noch lang ist.

Der Deutsche Lehrerverband (DL) fordert bessere Bedingungen für den Einsatz von KI im Unterricht und mehr Fortbildungen für Lehrkräfte. DL-Präsident Stefan Düll betonte die Notwendigkeit anonymer, datenschutzkonformer Zugänge für Schulen, um Sprachmodelle, Übersetzungs- und Bilderzeugungsprogramme nutzen zu können.

Derzeit erfolgt die Schulung von Lehrkräften hauptsächlich durch informellen Austausch untereinander sowie durch Weiterbildungen, die von Mitgliedsverbänden und Bundesländern organisiert werden. Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz kooperieren bereits mit der Lehrkräfte- und Fortbildungsplattform Fobizz. Die UN-Kulturorganisation Unesco empfiehlt Regulierungen für den Einsatz von KI in Schulen, eine Altersgrenze von mindestens 13 Jahren und allgemeine Datenschutzstandards. Fobizz-Mitgründerin Dr. Diana Knodel hält die Altersgrenze jedoch für realitätsfern.

Forscher aus Norwegen und Dänemark haben ein KI-Modell entwickelt, das Risikofaktoren für Suizidversuche bei Jugendlichen ermittelt und eine Genauigkeit von über 90 Prozent erreicht. Die Studie umfasste die Analyse von Daten von 173.664 norwegischen Jugendlichen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Das Modell ist das bisher genaueste seiner Art und identifiziert gefährdete Jugendliche effektiver als bisherige Ansätze.

Sechs Hauptfaktoren wurden erkannt, wobei Selbstverletzung als wichtigster Indikator gilt. Weitere Faktoren sind Angst, Depression, Schlafprobleme, Essstörungen, Zukunftspessimismus und Viktimisierung. Die Forscher betonen, dass das Risiko eines Suizidversuchs bei Jugendlichen nicht die Summe verschiedener Belastungen sei, sondern sich vielmehr in intra- und interpersonellen Prozessen zeige. Diese Prozesse seien dynamisch, spezifisch und hingen mit internalisierenden Problemen, mangelndem Optimismus bezüglich der zukünftigen Ausbildung und Karriere, zwischenmenschlichen Konflikten und Viktimisierungserfahrungen zusammen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(igr)