KI-Update kompakt: OpenAI & News Corp, Alexa, Nvidia, GPT-4o

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI ist eine Kooperation mit der News Corp eingegangen. Die Zeitungen des bekannten Verlags, darunter das Wall Street Journal, die Times und The Sun, werden künftig bevorzugt in den Antworten von ChatGPT und anderen KI-Modellen des Unternehmens bedacht und verlinkt.

Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht gegenüber anderen Verlagen und Autoren, die sich benachteiligt fühlen könnten. Rechtlich ist unklar, ob dagegen vorgegangen werden kann, da ChatGPT noch nicht als "Very Large Online Platform" (VLOP) eingestuft ist und somit nicht unter den Digital Services Act fällt.

Der ewige Streit um das Leistungsschutzrecht zwischen Google, Meta und News Corp. zeigt die Brisanz des Themas. OpenAI war im Gegensatz zu Google und Meta sofort bereit, an News Corp. zu zahlen. Andere Verlage klagen gegen OpenAI, meist wegen Urheberrechtsverletzungen.

Eine Studie der Stanford University zeigt, dass KI-Unternehmen in den letzten sechs Monaten transparenter geworden sind. Der "Foundation Model Transparency Index" (FMTI) bewertet Unternehmen anhand von 100 Transparenzindikatoren. Im Mai 2024 erreichten die bewerteten Unternehmen durchschnittlich 58 von 100 möglichen Punkten, eine Verbesserung gegenüber 37 Punkten im Oktober 2023.

Die Verbesserungen gelten allerdings vor allem für positive Aspekte wie die Fähigkeiten der Modelle. Besonders intransparent bleiben die KI-Unternehmen bei Themen wie Trainingsdaten und Zuverlässigkeit der Modelle.

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Amazon will noch in diesem Jahr eine überarbeitete Version seines Sprachassistenten Alexa mit generativer KI veröffentlichen. Dafür wird eine monatliche Gebühr fällig, die nicht in Amazon Prime enthalten sein wird. Amazon reagiert damit auf die Fortschritte bei KI-Chatbots wie GPT-4o. Alexa soll durch Amazons Sprachmodell Titan verbessert werden, das allerdings den Modellen von OpenAI & Co. hinterherhinkt. Amazon könnte jedoch von der großen Installationsbasis von rund 500 Millionen verkauften Geräten profitieren.

Führende KI-Experten warnen eindringlich vor den Gefahren der Technologie. Ohne ausreichende Vorkehrungen könne die Kontrolle über autonome KI-Systeme unwiederbringlich verloren gehen, schreiben sie im Wissenschaftsmagazin "Science".

Mögliche KI-Risiken seien Cyberattacken, soziale Manipulation, Überwachung bis hin zur "Auslöschung der Menschheit". Zu den Autoren gehören Koryphäen der KI-Forschung wie Geoffrey Hinton, Andrew Yao und Dawn Song.

Doch nicht jeder in der Branche findet die Alarmstimmung angemessen. Metas KI-Forschungschef Yann LeCun hält die Dringlichkeit für verfrüht, solange sich keine Systeme abzeichnen, die "schlauer sind als eine Hauskatze". Es werde noch Jahre dauern, bis KI so schlau sei wie Menschen. Die Sicherheitsvorkehrungen würden Schritt für Schritt folgen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Nvidia legt einen Rekordlauf hin und übertrifft die Ziele der Analysten bei weitem, da seine KI-Beschleuniger sehr gefragt sind. Der Aktienkurs hat sich innerhalb eines Jahres mehr als versechsfacht.

Der Nettogewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als versechsfacht auf fast 15 Milliarden Dollar – so viel wie zuletzt die Google-Mutter Alphabet. Die Nettomarge liegt bei hohen 78,4 Prozent.

Die Konkurrenten AMD und Intel profitieren kaum vom KI-Hype. Der Aktienkurs von Nvidia nähert sich der 1000-Euro-Marke, weshalb im Juni ein Aktiensplit im Verhältnis 1:10 geplant ist. Das erleichtert Kleinanlegern den Aktienkauf.

Das Start-Up Suno AI hat 125 Millionen US-Dollar an Investitionen erhalten, um seinen KI-Musikgenerator weiterzuentwickeln. Seit dem Start vor acht Monaten haben bereits zehn Millionen Menschen damit Musik erzeugt.

Das Unternehmen will nach eigenen Angaben die Musikproduktion demokratisieren, indem es menschliche Kreativität durch Technologie unterstützt. Allerdings steht Suno wie viele KI-Firmen unter dem Verdacht, urheberrechtlich geschützte Werke unerlaubt als Trainingsmaterial verwendet zu haben.

Zuletzt forderte Sony Music 700 KI-Unternehmen auf, offenzulegen, ob Musik des Labels für das KI-Training verwendet wurde.

Das neueste Sprachmodell von OpenAI, GPT-4o, ist bemerkenswert, weil es allen Nutzern kostenlos zur Verfügung stehen soll und doppelt so schnell ist. Der neue Audiomodus in ChatGPT, der in den nächsten Monaten für alle Nutzer verfügbar sein soll, beeindruckt in Demos: Gespräche laufen ohne die bisherigen Probleme, die Antworten sind kontextbezogen und gut. Das System reagiert fast so schnell wie Menschen, kann Emotionen in der Stimme ausdrücken und Videos oder Grafiken live analysieren.

In Benchmarks übertrifft GPT-4o sein Vorgängermodell deutlich, vor allem bei schwierigeren Aufgaben wie dem Programmieren. Es gibt jedoch weiter Grenzen, zum Beispiel bei der Link-Formatierung. Und es halluziniert bei unbekannten Antworten, liefert aber realitätsnähere Ergebnisse als bisher. Das lässt auf weitere Verbesserungen hoffen.

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Das KI-Start-up Humane, bekannt für den als Smartphone-Ersatz konzipierten AI Pin, prüft offenbar einen Verkauf des Unternehmens. Der seit April erhältliche AI Pin ist in Tests komplett durchgefallen und kommerziell sehr wahrscheinlich ein Flop. Dennoch soll Humane einen Verkaufspreis zwischen 750 Millionen und einer Milliarde Dollar anstreben, berichten Insider.

(igr)