Bayerische Jugendschützer setzen KI für Recherchen ein

Eine Künstliche Intelligenz hilft der Medienaufsicht Bayerische Landeszentrale für neue Medien dabei, jugendgefährdende Inhalte im Netz aufzufinden.

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Drei Laptop-Bildschirme mit geöffneten Browser-Fenstern, die jeweils eine Porno-Website anzeigen.

(Bild: MarceloMayoPH/Shutterstock.com)

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  • dpa

Unterstützt von Künstlicher Intelligenz haben Jugendschützer der bayerischen Medienaufsicht ihre Schlagkraft deutlich erhöht. Ein KI-Werkzeug habe im vergangenen Jahr fast 1400 Verdachtsfälle im Internet per automatisierter Suche gemeldet, teilte die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) am Donnerstag in München mit.

Experten der BLM bewerteten die Fälle dann im Detail. Das Werkzeug werde seit dem ersten Quartal 2022 eingesetzt, hieß es bei der Vorstellung des Jugendschutzberichts 2023 (PDF) im Medienrat der BLM. Weitere 800 Vorgänge seien zudem aufgrund von Anfragen, Beschwerden und eigener Suche geprüft worden, davon 560 im Online-Bereich. Schwerpunkte der Fälle im Netz seien Pornografie sowie Verstöße im Bereich Rechtsextremismus und Antisemitismus.

"Der Jugend- und Nutzerschutz im Internet rückt in der digitalen Welt immer stärker in den Fokus", sagte BLM-Präsident Thorsten Schmiege der Mitteilung zufolge. "Zudem ist der Masse der problematischen Inhalte händisch nicht länger beizukommen. Moderne Aufsicht muss in der digitalen Welt auch mithilfe von KI arbeiten."

Der Medienratsvorsitzende Walter Keilbart sagte: "Ein schlagkräftiges Vorgehen gegen unzulässige Medienangebote, vor allem bei Rechtsextremismus, Antisemitismus, Hass und Hetze, hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz." Der BLM sei das ein besonderes Anliegen.

(olb)