KI in Schulen: Auch Rheinland-Pfalz kauft Fobizz-Lizenzen für Lehrkräfte

Nach Mecklenburg-Vorpommern folgt Rheinland-Pfalz beim Kauf von Fobizz-Lizenzen für seine Lehrkräfte. Dadurch werden KI-Tools und Fortbildungen verfügbar.

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(Bild: Ground Picture/ Shutterstock.com)

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Rheinland-Pfalz hat sich nach Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls für eine Landeslizenz für die Lehrkräfte- und Fortbildungsplattform Fobizz entschieden. Über die Plattform erhalten Lehrkräfte unter anderem Zugriff auf KI-Tools wie ChatGPT oder Stable Diffusion und können diese auch ihren Schülerinnen und Schülern zugänglich machen.

Laut Fobizz stehe die Landeslizenz nun allen Lehrkräften in über 1.600 Schulen, sowie den Mitarbeitenden des Landesinstituts und des Bildungsministeriums zur Verfügung. Um die Arbeit mit der Plattform zu lernen, werden zusätzlich Workshops für Schulen und Lehrkräfte angeboten. Die Software biete nicht nur die Möglichkeit den Umgang mit KI-Tools zu lernen und diese in den Unterricht zu integrieren, sondern könne auch für administrative und organisatorische Tätigkeiten eingesetzt werden und Lehrkräften dadurch Arbeit abnehmen. Selbst die Korrektur von Aufgaben sei durch die Nutzung von KI-Tools via Fobizz möglich, was auch eine Zeitersparnis mit sich bringen könne, erklärt das Unternehmen.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD) sieht in der Fortbildungsplattform den "passende[n] Schlüssel zur KI-Welt" für Schulen. "Nicht erst seit dem Siegeszug von ChatGPT ist klar: Künstliche Intelligenz verändert die Welt und damit auch die Schulwelt. Die Möglichkeiten der KI werden immer deutlicher, aber auch eventuelle Risiken. Das verlangt nach Antworten. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium stellt sicher, dass Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler beim Lernen einen sicheren, zuverlässigen und kostenfreien Zugang zu KI-Tools bekommen und zugleich verstehen lernen, wie sie damit richtig umgehen," sagt Hubig.

Dr. Diana Knodel, Mitgründerin und Geschäftsführerin von Fobizz, unterstreicht: "Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung das Thema Künstliche Intelligenz voranzubringen. Mit der Kombination aus praxisorientierten digitalen Werkzeugen und qualitativ hochwertigen Online-Fortbildungen unterstützen wir Lehrkräfte dabei, KI nicht nur als Unterrichtsthema zu integrieren, sondern auch als effektive Lerntechnologie in den Schulalltag einzubringen."

Knodel wandte sich in der Vergangenheit gegen Forderungen der Unesco KI-Tools bis zum dreizehnten Lebensjahr Heranwachsenden nicht zugänglich zu machen. Dies ist Knodel zufolge realitätsfern. Sie setzt sich dafür ein, dass Künstliche Intelligenz sowohl Lerninhalt als auch Lerntechnologie in Schulen wird. Auch unterstreicht sie, dass der Einsatz von Fobizz "einen wichtigen Beitrag zur Förderung der digitalen Bildung in deutschen Schulen" leisten könne.

Inwieweit die Digitalisierung Bildungsleistungen beeinflusst, wird seit den neusten PISA-Ergebnissen erneut zu eruieren versucht. Ob etwa die mittlerweile verbreitete Nutzung von Computern die Lesekompetenz von Heranwachsenden negativ beeinflusst hat, gilt als hart umstritten – vor allem, da auch Länder mit vielen digitalen Angeboten in Schulen, wie etwa Estland, in den PISA-Erhebungen wesentlicher besser als Deutschland abschneiden.

(kbe)