KPN mit Multi-Milliarden-Anleihe für UMTS-Kosten

KPN, Muttergesellschaft von E-Plus, will die Kosten für die UMTS-Lizenzen und für die notwendigen Infrastruktur-Investitionen über eine Anleihe finanzieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

KPN, Muttergesellschaft von E-Plus, will die Kosten für die UMTS-Lizenzen und für die notwendigen Infrastruktur-Investitionen über eine Anleihe finanzieren. Der niederländische Telekommunikationskonzern will in der zweiten Septemberhälfte eine weltweite Anleihe über mehrere Milliarden US-Dollar platzieren. Auch "andere Projekte" sollen damit finanziert werden, kündigte das Unternehmen laut dpa an. Das Papier werde mit unterschiedlichen Laufzeiten, mindestens aber für fünf Jahre angeboten. Vor allem europäische Investoren sowie institutionelle Anleger in den USA will KPN zur Zeichnung gewinnen.

Das Unternehmen, das noch zu 43,6 Prozent dem niederländischen Staat gehört, war in letzter Zeit wie andere Unternehmen auch wegen des kostspieligen Engagements bei Versteigerungen von UMTS-Auktionen an der Börse unter Druck gekommen. KPN hat neben einer Lizenz in den Niederlanden über E-Plus eine Lizenz in Deutschland für gut 16,4 Milliarden Mark ersteigert und als 15-prozentiger Partner von Hutchison bereits eine in Großbritannien. Auch in Belgien will sich der Konzern beteiligen, und bei der noch kommenden Auktion in Frankreich werden nach Angaben eines KPN-Sprechers derzeit die Möglichkeiten ausgelotet. Dort sei ein französischer Partner nötig, den man noch nicht habe. Der Aktienkurs von KPN erholte sich am Donnerstag an der Aktienbörse in Amsterdam wieder um 5,6 Prozent auf 30,99 Euro, nachdem der Titel in den vergangenen Tagen starke Einbußen hinnehmen musste.

Auch andere UMTS-Lizenznehmer sehen sich veranlasst, zur Finanzierung der Kosten Kredite aufzunehmen oder Anleihen aufzulegen. So hatte der spanische Telekomkonzern Telefonica mitgeteilt, sich zur Finanzierung seines künftigen Mobilfunkgeschäfts in Deutschland bei verschiedenen Banken einen Konsortialkredit von bis zu acht Milliarden Euro gesichert zu haben und eine globale Anleihe auflegen zu wollen. Auch der DeutschenTelekom werden neue Kreditlinien in Höhe von zwölf Milliarden Euro eingeräumt. Diese stehen aber nach Angaben eines Sprechers nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung der UMTS-Konzession. (jk)