Kabel Deutschland und Telekom: Das große Kungeln? [Update]

Kabel Deutschland habe der Telekom zugesagt, deren DSL-Angebot nicht durch eigene schnelle Internetzugänge Konkurrenz machen zu wollen, soll der Vorwurf des Kartellamtes lauten.

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Von
  • Torge Löding

Offenbar war es nicht nur die Kritik von Fusionsgegnern, welche das Bundeskartellamt bei der Genehmigung der Übernahme dreier Kabelnetzbetreiber durch den Branchenriesen Kabel Deutschland (KDG) mit Skepsis reagieren lässt. Das Bundeskartellamt verdächtigt einem Pressebericht zufolge Telekom und KDG der Kungelei; KDG habe der Telekom zugesagt, deren DSL-Angebot nicht durch eigene schnelle Internetzugänge Konkurrenz machen zu wollen.

Die FAZ berichtet, dass die Behörde deshalb ein Ermittlungsverfahren gegen die Telekom eingeleitet habe. In einem am Montag der KDG zugestellten negativen Zwischenbescheid (Abmahnung), welcher der Zeitung vorliege, teilen die Wettbewerbshüter angeblich mit, dass sie ein Verbot der Übernahme beabsichtigen.

Unterdessen bestätigte Kartellamtspräsident Ulf Böge am Dienstag Bonn, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei. Das Kartellamt habe zu dem möglichen Wettbewerbsverbot aber "noch keine abschließende Meinung" sagte Böge. Mit der Telekom gebe es darüber "offene Gespräche".

Das Kartellamt prüft zurzeit, ob KDG die drei regionalen Kabelnetzbetreiber ish in Nordrhein-Westfalen, Iesy in Hessen und Kabel Baden-Württemberg übernehmen darf. Dadurch würde auf dem deutschen Kabelmarkt ein Quasi-Monopol entstehen. Der Aspekt, ob die Fusion zu mehr Wettbewerb im Geschäft mit Internet-Zugängen führen würde, ist dabei von Bedeutung. (tol)