Kameramarkt in Zahlen
Kompakte im Sinkflug, stablies Wachstum für Systemkameras: Aktuelle Zahlen zeigen, dass zumindest der klassische Fotomarkt unter Druck steht.
Es geht weiter bergab – zumindest für die kompakten Digitalkameras. Das zeigen die aktuellen Marktzahlen von Photoindustrie-Verband und Gesellschaft für Konsumforschung GfK.
2012 gingen "nur noch" 6,11 Millionen Kompakte über die deutschen Ladentheken. Das sind etwa 1,3 Millionen Geräte weniger als noch 2011. Bereits seit 2008 ist der Kompaktkamera-Markt im Sinkflug. Das macht sich auch bei der Wertschöpfung bemerkbar. Nur noch 935 Millionen Euro wurden mit den Alltagsknipsen erwirtschaftet. Erstmals liegt dieser Wert damit unter einer Milliarde Euro.
Seit dem vergangenen Jahr versuchen die Hersteller dem Abwärtstrend verstärkt mit höherwertigen, dafür aber hochpreisigen Edelkompakten entgegenzuwirken. Zwar schreibt der Photoindustrie-Verband in diesem Bereich von einem Wachstum, der dürfte sich jedoch in homöopathischen Gefilden bewegen. Konkrete Zahlen nannte der Verband nicht. Gerade Smartphones machen dem Kompaktmarkt bereits seit längerem zu schaffen. Auf Fotoportalen wie Flickr rangieren sie längst ganz oben auf der Liste der beliebtesten Geräte. Der Photoindustrie-Verband selbst sieht Smartphones und Tablets als Bereicherung, die dem Fotomarkt zusätzliches Wachstum bescheren.
Stabile Nachfrage nach Systemkameras
Der Aufwärtstrend bei den Spiegelreflex- und spiegellosen Systemkameras ist dagegen ungebrochen. 2012 fanden mehr als eine Million DSLRs einen neuen Besitzer, im Jahr zuvor waren es noch 970.000. Eine geringe, dafür stabile Steigerung. Die spiegellosen Systemkameras können ein Wachstum von 70.000 Stück auf 200.000 verkaufte Geräte verzeichnen. Zusammengefasst wurden in 2012 damit etwa 7,4 Millionen digitale Kameras verkauft – 2011 waren es noch etwa 8,6 Millionen.
Die Kompakten haben daran immer noch einen Anteil von knapp 83 Prozent. DSLRs kommen auf etwas mehr als 14 Prozent, Spiegellose liegen bei knapp 3. Den Wert des Kompaktkameramarkts erreichen die Systemkameras nicht. Gemeinsam erwirtschaften sie etwas weniger als 800 Millionen Euro.
Starkes Wachstum bei Objektiven
Dass die Nachfrage nach Systemkameras – ob mit oder ohne Spiegel – wächst, beeinflusst auch den Absatz von Objektiven positiv. 2012 wurden etwas mehr als 1,8 Millionen Wechseloptiken verkauft. Im Jahr zuvor waren es nur 1,6 Millionen.
Der Absatz von Blitzgeräten und Stativen bleibt mit 200.000 und 800.000 Stück im Vergleich zum Vorjahr stabil. Fototaschen waren 2012 dafür weniger gefragt. Auch für digitale Bilderrahmen geht es weiter bergab. Nur 800.000 Stück fanden noch einen Käufer.
Hier können Sie sich durch die Markt-Diagramme durchklicken.
(ssi)