Kampf um Kriegskasse: Richter sieht Apple offenbar im Unrecht

Im Rechtsstreit um neue Dividendenrichtlinien zwischen einem Investor und Apple scheint der zuständige Richter zu Ungunsten Apples zu tendieren. Ob er per Eilverfahren eingreift, ist allerdings unklar.

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Greenlight-Chef Einhorn verwaltet Apple-Aktien im Wert von rund 600 Millionen Dollar.

(Bild: Greenlight Capital)

Die Klage eines Großinvestors gegen eine neue Dividendenregelung bei Apple könnte Erfolg haben – zumindest grundsätzlich. Dahingehend äußerte sich nun der zuständige Richter laut einer Meldung des Wirtschaftsmagazins Fortune. Der Hedgefonds-Manager David Einhorn von Greenlight Capital will Apples Versuch juristisch unterbinden, beim Aktionärstreffen am 27. Februar seine Geschäftsstatuten zu ändern. Dabei geht es darum, dass die Neuerteilung von Vorzugsaktien künftig einer Absegnung durch die Aktionäre bedürfen soll. Bislang darf Apples Board of Directors dies selbst tun. Einhorn fürchtet, dass es durch die Neuregelung unwahrscheinlich wird, dass Apple neue Vorzugsaktien ausgibt, mit denen Teile der riesigen Kriegskasse in Höhe von 137 Milliarden US-Dollar leichter an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnten.

Apple-Chef Tim Cook sieht das naturgemäß ganz anders – er bezeichnete die Klage Einhorns als "albernen Nebenkriegsschauplatz". Die Neuregelung sei im Sinne der Aktionäre, weil sie mehr Mitspracherechte erhielten. Bei einer Anhörung sagte nun Richard Sullivan, als U.S. District Judge zuständiger Richter, die Greenlight-Klage könne in der Hauptsache negativ für Apple ausgehen. "Ich sehe eine Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg für Greenlight." Allerdings sei weniger klar, ob Greenlight, sollte Apple nicht gestoppt werden, ein "irreparabler Schaden" entstehe. Greenlight hatte unter anderem argumentiert, dass Apple zwei weitere Abstimmungspunkte an die Entscheidung über die Dividendenregelung knüpft.

Der Hedgefonds möchte die Entscheidung durch die Aktionäre am 27. Februar per Eilverfügung stoppen, weil er glaubt, dass dieser Schaden sich nicht mehr gutmachen ließe. Richter Sullivan sagte am Ende der 90-minütigen Anhörung, dass das nicht unbedingt stimmen müsse. Es sei möglich, die Sache rückgängig zu machen, sollte Apples Vorschlag an die Aktionäre nachträglich für illegal erklärt werden. Eine Entscheidung in Sachen Eilverfügung soll noch vor einem nächsten Treffen mit dem Richter am kommenden Mittwoch vorliegen.

David Einhorn versucht unterdessen, Unterstützung für seine Pläne bei anderen Aktionären einzuwerben. Dazu hat er für den heutigen Donnerstag eine Telefonkonferenz angesetzt (bsc)