Kartellamt untersagt Kabelnetz-Übernahme durch Liberty

Ein Telekom-Sprecher bestätigt einen Zeitungsbericht, wonach das Kartellamt die Übernahme von sechs TV-Kabelgesellschaft von der Deutschen Telekom untersagt.

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Von
  • dpa

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der sechs TV-Kabelgesellschaften der Deutschen Telekom durch den US-Medienkonzern Liberty untersagt. Das sagte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek am Montag der dpa-AFX und bestätigte damit einen Bericht der Financial Times Deutschland (Dienstagausgabe).

Angaben zum Inhalt der Absage konnte der Sprecher nicht machen. Erst müsse der Inhalt geprüft werden. Beim Kartellamt war vorerst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Wettbewerbsbehörde will ihre Entscheidung am Dienstag offiziell mitteilen. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, da Liberty zu keinen Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter bereit war. Liberty wollte von der Deutschen Telekom für 5,5 Milliarden Euro rund 60 Prozent des TV-Kabelnetzes in Deutschland erwerben und damit auch in den deutschen Fernsehmarkt einsteigen.

Die Telekom muss sich nun auf die Suche nach einem Käufer machen. Bisher habe der Konzern noch keine Gespräche geführt, da mit Liberty Exklusivität vereinbart worden war. Nach deren Ablauf "stehen aber neue Gespräche zur Debatte", sagte Lissek. Die Telekom wollte den Verkaufserlös zum Schuldenabbau einsetzen. Die Kartellbehörde stellte sich den Liberty-Plänen in den Weg, da sie eine marktbeherrschende Stellung im Kabelnetz und beim Zugang zu Endkunden fürchtet. (dpa) / (anw)