Kaspersky: Microsofts Vorstoß wird Antivirenmarkt spürbar verändern

"Alle Antivirus-Unternehmen werden den Einstieg der Redmonder zweifelsohne fühlen", meinte der Chef des Antivirenherstellers Kaspersky. Durch den Eintritt von Microsoft in den Antivirus-Markt könne das Internet aber auch "sicherer werden".

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Von
  • dpa

Der jüngste Vorstoß von Microsoft in den Markt von Antivirensoftware wird die Industrie nach Einschätzung von Branchenbeobachter spürbarn verändern. "Alle Antivirusunternehmen werden den Einstieg der Redmonder zweifelsohne fühlen", meint auch Eugene Kaspersky, Chef des Antivirenherstellers Kaspersky Labs, in einer Stellungnahme am Mittwoch. Die Veränderungen würden die Unternehmen aber unterschiedlich stark zu spüren bekommen. "Für das eine Unternehmen wird es ein harter Schlag, ein anderes wird es fast nicht bemerken, wieder anderen Unternehmen wird Microsoft gerade recht kommen."

Microsoft hatte vor rund zwei Wochen erstmals mit OneCare ein eigenes Antiviren-Paket speziell für Endverbraucher in den USA auf den Markt gebracht. Eine Woche später folgte die Ankündigung von Antigen, einem Sicherheitspaket für den Einsatz in Unternehmen, und schließlich die Zusammenfassung der Schutzlösungen für Firmen unter dem Label "Forefront". Die führenden Antivirenhersteller Symantec und McAfee hatten prompt reagiert und kündigten eigene entsprechende Produkte an. In Zusammenhang mit dem EU-Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft hatten die Unternehmen zuvor befürchtet, der Softwaregigant könnte eigene Sicherheitssoftware in sein neues Betriebssystem Vista fest integrieren.

Weitgehend verschont von negativen Auswirkungen werden nach Einschätzung von Kaspersky Unternehmen bleiben, die eine breite Produktpalette anbieten und deren Softwarebasis qualitativ hochwertig ist. Insgesamt erwartet Kasperky sogar positive Impulse. "Ich denke, dass sich die Aufmerksamkeit des Softwaregiganten positiv auf die Entwicklung von Lösungen für Computersicherheit und auf deren Qualität auswirkt." Durch den Eintritt von Microsoft in den Antivirus-Markt könne das Internet auch "sicherer werden". (dpa) / (jk)