Kein Kartellverfahren gegen Intel und Media-Saturn

Entgegen anders lautender Medienberichte hat das Bundeskartellamt nach eigener Auskunft kein Verfahren gegen den Chiphersteller Intel und die Handelskette Media-Saturn-Holding eingeleitet.

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Spekulationen um ein Verfahren wegen illegaler Absprachen über eine exklusive Handelsvertretung zwischen der Media-Saturn-Holding und dem weltgrößten Chiphersteller Intel erteilte das Bundeskartellamt heute eine Absage. Auch lägen der Behörde "keine Dokumente vor, die einen ausreichenden Anfangsverdacht begründen würden", erklärte eine Sprecherin gegenüber dpa.

Im Rahmen der Verhandlungen über eine Verlängerung der Lieferverträge soll der Zentraleinkauf von Media-Saturn einem Zulieferer schriftlich erklärt haben, man kaufe prinzipiell keine Produkte mit AMD-Prozessoren, da man "eine entsprechende Vereinbarung mit Intel" habe. Dies berichtete die Financial Times Deutschland (FTD) unter Berufung auf Dokumente, die dem Bundeskartellamt vorlägen.

Im vergangenen Jahr hatte AMD Klage gegen Intel eingereicht, weil der Chipriese PC-Hersteller wie Dell, Gateway oder Toshiba mit Sonderkonditionen und Subventionen zu Exklusivverträgen genötigt haben soll. Auch haben Kartellwächter Ermittlungen gegen Intel eingeleitet, und zwar in den USA, der EU und Japan – später auch in Südkorea. Während Intel-Chef Otellini die Vorwürfe von AMD zurückwies, reagierten die japanischen Behörden: Intel musste daraufhin einzelne Passagen in den Verträgen mit PC-Herstellern korrigieren. Die Verfahren gegen Intel sind mehrheitlich noch immer anhängig. (map)