Kernel-Log: Neue Grafiktreiber für AMD-, Intel-, Nvidia- und VIA-Hardware

AMDs neue Catalyst-Treiber bringen zahlreiche Neuerungen; Nvidias Beta-Treiber sollen bekanntes 2D-Performance-Problem teilweise beseitigen; neue Open-Source-Treiber für Geode-, Intel- und VIA-Hardware bringen Korrekturen und kleinere Verbesserungen

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Dem üblichen monatlichen Rhythmus folgend, hat AMD die Version 8.8 als Catalyst-Grafiktreiber für Linux veröffentlicht. Nachdem die vorangegangenen Versionen kaum Neues brachten, gibt es davon bei dem neuen, auch fglrx 8.52 genannten Treiber nun gleich reichlich: So bieten jetzt auch die Linux-Treiber Unterstützung für die GPU-Kopplungstechnik CrossFireX mit den Karten aus der Serie ATI Radeon HD 4800. Übertakter können hingegen via OverDrive nun auch unter Linux mehr Leistung aus der Grafik-Hardware kitzeln. Die ebenfalls neue Unterstützung für Adaptive Anti-Aliasing soll hingegen die Bildqualität optimieren, während MultiView Verbesserungen beim Einsatz mehrerer FireGL-Karten bringt.

Mit dem unter anderem in Fedora 9 sowie den Beta-Versionen einiger anderer Distribution enthaltenen und für X.org 7.4 vorgesehenen X-Server 1.5 arbeiten AMDs proprietäre Treiber allerdings immer noch nicht zusammen; mit den Open-Source-Treibern radeon und radeonhd stehen jedoch zwei Alternativen bereit, die zwar einige der vom Fglrx-Treiber unterstützten Funktionen nicht beherrschen, manche Anwender aber dennoch zufriedenstellen dürften.

Für die aktuellen GeForce-Modelle hat Nvidia vor wenigen Tagen die Beta-Versionen 177.67 (x86-32, x86-64) der proprietären Linux-Grafiktreiber veröffentlicht, sie wenig später aber wieder von der Unix-Treiber-Übersichtsseite entfernt; statt dessen findet sich direkt auf den Download-Servern nun die Beta-Version 177.68 für x86-32- und x86-64-Systeme. Wie ein Nvidia-Mitarbeiter im semi-offiziellen Webforum erklärte, sollen die Treiber die bekannten und insbesondere bei Firefox 3 und KDE 4 spürbaren Performance-Probleme teilweise beseitigen; einige der dafür verantwortlichen Verbesserungen seien aber auf neue Treiber-Funktionen angewiesen, von denen manche im Auslieferungszustand nicht eingeschaltet seien.

Auch die Entwickler des X.org-Projekts veröffentlichten einige neue Grafiktreiber. Die Version 2.4.1 des meist schlicht "intel" genannten Grafiktreibers für Intel-Chipsatzgrafik etwa bringt einige kleinere Korrekturen und Verbesserungen. Parallel arbeiten die Entwickler des Treibers weiter an der GEM-Unterstützung für die nächste Treiber-Generation, die kürzlich wieder einige Fortschritte gemacht hat. Neuigkeiten gibt es auch vom Openchrome-Projekt, dessen Entwickler die Version 0.2.903 des für die Grafikeinheiten in neueren VIA-Chipsätzen geeigneten Treibers veröffentlicht haben. Und auch die Entwickler des Treibers für den Grafikkern in AMDs Geode waren fleißig und gaben eine neue Version heraus.

Die Mesa-Entwickler veröffentlichten derweil Mesa 7.0.4 und Mesa 7.1 rc4; in der Ankündigung zur vierten Vorabversion der nächsten Mesa-Generation hofft Brian Paul, Mesa 7.1 bald veröffentlichen zu können. Darauf dürften einige X-Entwickler sehnlichst warten, sind doch Teile von X.org 7.4 bereits auf das neue Mesa 7.1 abgestimmt, weshalb die nächste X.org-Version erst nach Mesa 7.1 veröffentlicht werden soll.

Kernel-Log-Staccato

  • Die Alsa-Entwickler haben die Version 1.0.18rc1 der Sound-Treiber für den Kernel veröffentlicht – das Changelog listet alle Änderungen an den Treibern und den anderen Alsa-Komponenten detailliert. Die Kernel-Entwickler pflegen die überarbeiteten Audio-Treibern üblicherweise zum Start des nächsten Linux-Entwicklungszyklus in den Hauptentwicklungszweig ein, so dass sich die Verbesserungen der Version 1.0.18 später in der Kernel-Version 2.6.28 finden sollten.

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich auch in den vorangegangen Ausgaben des Kernel-Logs auf heise open:

Ältere Kernel-Logs finden sich über das Archiv oder die Suchfunktion von heise open. (thl)