Kettenmail ruft zum Tank-Boykott auf

Ein im Internet kursierender Kettenbrief ruft zu einem zeitlich gestaffelten Boykott von Tankstellen-Ketten auf.

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Ein im Internet kursierender Kettenbrief, der vom Berliner Love-Parade-Organisator Dr. Motte alias Matthias Roeingh stammen soll, ruft zu einem zeitlich gestaffelten Boykott von Tankstellen-Ketten auf. Jede Marke soll drei Monate lang boykottiert werden – begonnen wird am 1. Oktober, streng nach dem Alphabet, mit Aral.
Bei Aral nimmt man den Aufruf ernst; will aber zunächst keine juristischen Schritte einleiten. Den Vorwurf der Preistreiberei weist der Konzern allerdings entschieden zurück: "Wir fühlen uns als die falsche Adresse", erklärte Aral-Sprecherin Stefanie Hansen. "95 Prozent des Benzinpreises bestimmen Staat und OPEC". Zudem würde ein Boykott-Aktion vor allem die Tankstellenpächter treffen, was "viele Arbeitsplätze" gefährden würde. In einem "Kundenbrief" hatte der Ölmulti vor kurzem sorgsam vorgerechnet, dass "sich der Benzinpreis aus 67,9 Prozent staatlichen Abgaben (Mineralölsteuer incl. Ökosteuer, Erdölbevorratungsbeitrag und Mehrwertsteuer), 28,6 Prozent Produktkosten und 3,5 Prozent Marge für die Aral AG" zusammensetzt. "Als Unternehmen sind wir angehalten, Gewinne zu erwirtschaften, um so auch die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern", heißt es weiter. "Deshalb müssen wir in Abwägung aller Einflüsse auf die Gegebenheiten des Marktes reagieren, auch wenn dies in Situationen wie der jetzigen den Autofahrer besonders trifft."