Kinderschutz: iMessage-Nacktbilderscanner in sechs weiteren Regionen

Apple bringt seine "Kommunikationssicherheit" für iMessage in ein halbes Dutzend weitere Märkte. Damit sollen Kinder geschützt werden.

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Kommunikationssicherheit für iMessage

Kommunikationssicherheit für iMessage.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird eine nicht unumstrittene Funktion, die sogenannte Kommunikationssicherheit zum Kinderschutz in iMessage, in sechs weiteren Weltregionen verfügbar machen. Das kündigte der Konzern bei Presseveranstaltungen in den betroffenen Ländern an. So kommen künftig Belgien, die Niederlande, Schweden, Brasilien, Japan und Südkorea hinzu. Bereits seit längerem freigeschaltet ist das Feature in den Vereinigten Staaten (seit Ende 2021), später folgten Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland. Seit dem vergangenen Jahr sind auch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien dabei.

"Aktiviere "Kommunikationssicherheit", um dein Kind davor zu schützen, Fotos mit Nacktdarstellungen in der Nachrichten-App anzuzeigen oder zu teilen", erklärt Apple den Nacktbilderscanner in einem Supportdokument. Das Feature soll auf iPhone, iPad und Mac ankommende und/oder versendete Nacktbilder in der Nachrichten-App erkennen und ankommende Aufnahmen zunächst ausblenden, wenn Eltern das wünschen. Kinder werden dann zudem explizit gewarnt, bevor sie solches Material öffnen oder versenden.

Apple hatte die Kommunikationssicherheit im Rahmen eines Maßnahmenpakets zum Kinderschutz angekündigt, zu dem auch das direkte Scannen der Fotomediathek auf kinderpornographisches Material zählte. Dieses sogenannte CSAM-Scanning wurde jedoch nach massiven Protesten nicht weiterverfolgt. Auch bei der Kommunikationssicherheit justierte Apple nach. In Apples ursprünglicher Funktionsbeschreibung hieß es, dass bei Ignorierung der Warnung eine automatische Kontaktierung der Eltern erfolgt. Nach Kritik unter anderem von LGBTQ+-Verbänden hatte Apple die Warnung an Eltern gestrichen.

Die Funktion "Kommunikationssicherheit" erfordert laut Apple iOS 15.2 oder neuer, iPadOS 15.2 oder neuer, watchOS 9 oder neuer bzw. macOS Monterey 12.1 oder neuer und ist für Accounts von Kindern und Jugendlichen verfügbar, "die mit ihrer Apple-ID im Rahmen einer Familienfreigabegruppe angemeldet" sind, so das Unternehmen. Die Funktion sei standardmäßig deaktiviert. "Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hat das Kind die Möglichkeit, eine Nachricht über das Foto an einen Erwachsenen zu senden, dem es vertraut. Wenn das Kind unter 13 Jahre alt ist, wird es in der Nachrichten-App aufgefordert, eine Konversation mit einem Elternteil oder Erziehungsberechtigten zu starten."

Per iMessage soll es zudem möglich sein, sich Hilfe zu holen – werden Nacktbilder entdeckt, kann der User den Verschicker leicht blockieren oder weitere Ressourcen aufrufen, darunter externe Hilfsangebote. Will der Nachwuchs dennoch Nacktdarstellungen anzeigen oder versenden, warnt die App explizit davor und gibt diesem Alternativen – unter anderem mit der Aussage "dass es in Ordnung ist, nicht teilzunehmen", so Apple.

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(bsc)