Klage gegen Unterhaltungsindustrie wegen Schulmassaker abgewiesen

Die Klage von Angehörigen der Opfer des Massakers an der Columbine High School in Littleton gegen Unterhaltungsunternehmen und Spielehersteller wurde vom Gericht verworfen.

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Von
  • David Adamczewski

Ein amerikanisches Gericht hat die Klage von Angehörigen der Opfer des so genannten "Trenchcoat-Massakers" gegen US-Unterhaltungsunternehmen zurückgewiesen, berichtet das Wall Street Jounral. Unter anderem Spielehersteller sollen nach der Klage durch ihre gewalttätigen Games die Täter zu den Morden ermutigt haben. Eine Begründung für die Abweisung der Klage liegt jedoch noch nicht vor.

Am 20. April 1999 hatten zwei Jugendliche in der Columbine High School in Littleton (Colorado) zwölf Schüler und einen Lehrer erschossen. Die Hinterbliebenden der Opfer zogen vor Gericht und beschuldigten 25 Spielehersteller, Vertriebsfirmen und Filmstudios, die Amokläufer mit ihren Produktionen zu der Tat ermutigt zu haben. Die Angehörigen der Opfer verlangten fünf Milliarden US-Dollar an Entschädigung.

Bereits im August vergangenen Jahres hatte ein US-Gericht den französischen Spiele-Publisher Eidos Interactive freigesprochen, an dem Massaker eine Mitschuld zu tragen. "Wir haben den Richterspruch mit Erleichterung aufgenommen", sagte damals der Eidos-Abteilungsleiter Lars Winkler gegenüber heise online und wertete die Entscheidung als Erfolg für alle Spiele-Publisher.

Unter den Beklagten befanden sich unter anderem Nintendo, id Software, GT Interactive, Activision, Sega, Sony, Atari und Virgin Interactive. Aber auch beispielsweise Time Warner und Sony gehörten zu den Beschuldigten. Insbesondere id Software wurde für seine hierzulande indizierten Ego-Shooter Doom und Quake 3 von den Klägern angegriffen, da die beiden Jugendlichen offensichtlich beide Spiele besaßen und Fansites betrieben. (daa)