Sammelklage gegen AOL wegen angeblicher Bilanzierungstricks

New Yorker Anwälte sehen Verstöße gegen das amerikanische Wertpapiergesetz und gegen Regeln der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die New Yorker Anwaltsfirma Lovell & Stewart LLP hat gegen den weltgrößten Medien- und Online-Konzern AOL Time Warner eine Sammelklage wegen angeblicher Bilanzierungstricks eingereicht. Die Anwälte vertreten Aktionäre, die AOL Time Warner Verstöße gegen das amerikanische Wertpapiergesetz und Verstöße gegen Regeln der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC vorwerfen.

In der Klage wird behauptet, AOL habe seine Online-Werbeeinnahmen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2001 künstlich durch Anzeigen aufgebläht, die die Firma 24dogs.com kaufen musste, um einen Rechtsstreit beizulegen. AOL Time Warner habe auch seine Einnahmen mit dem Verkauf von Online-Anzeigen für das Internet-Auktionshaus eBay künstlich erhöht, heißt es in der Klage. In dem Papier wird auch die Rechnungsprüfungsfirma Ernst & Young beschuldigt, gegen Wertpapiergesetze verstoßen zu haben. Sie habe die Finanzberichte von AOL Time Warner für das Geschäftsjahr 2001 abgesegnet.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Bericht der Washington Post vom Donnerstag. Journalisten hatten darin beschrieben, wie Manager von AOL seit dem vierten Quartal 2000 versucht hätten, ausbleibende Werbeeinnahmen durch eine Serie von ungewöhnlichen Transaktionen weiterhin in den Bilanzen erscheinen zu lassen. AOL Time Warner hat die Vorwürfe unterdessen zurückgewiesen. Die Buchhaltung von AOL habe in Übereinstimmung mit den US-GAAP-Regeln stattgefunden. Die Buchungsverfahren hätten "den Normen" entsprochen. Auch das Wirtschafsprüfungsunternehmen Ernst & Young habe dies schriftlich bestätigt. (pmz)