Klagefront gegen Microsoft

Vertreter der Sammelklagen gegen Microsoft haben sich getroffen, um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.

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Von
  • Holger Bleich

Schlechte Nachrichten für Microsofts Rechtsabteilung: Um eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, haben sich am gestrigen Mittwoch, 22.12.1999, Vertreter von über 50 der gegen den Softwarekonzern eingereichten Sammelklagen getroffen. Man wolle eine "gemeinsame Front" gegenüber Microsoft bilden, erklärte Anwalt Stanley Chesley, der die Zusammenkunft organisiert hatte. Als Ort des Treffens diente die Anwaltskanzlei von Michael Hausfeld in Washington. Hausfeld gilt als äußerst erfolgreicher Vertreter von Sammelklagen jeder Art. Erst kürzlich erstritt er 1,17 Milliarden US-Dollar von einem Vitaminpillen-Hersteller, der Preisabsprachen mit anderen Anbietern eingeleitet haben soll.

Microsoft hat sofort reagiert und sich die Dienste des Staranwalts Steve Berman gesichert. Dieser vertrat noch 1995 im letzten großen Antitrust-Prozess gegen den Redmonder Softwarekonzern selbst einige Kläger. Nun soll er für Microsoft die Abwehr der neuen Sammelklagen organisieren. Wenn Richter Jackson den Konzern im Sommer 2000 schuldig sprechen sollte, könnten regionale Gerichte dem Urteil folgen und Microsoft damit um Hunderte von Millionen US-Dollar erleichtern. "Ich mag es, für Underdogs zu arbeiten", begründete Berman seinen Schritt. "Es ist doch wahr: Jeder schikaniert Microsoft gerade." Microsoft-Sprecher Jim Cullinan schwärmt schon jetzt von der "reichen Erfahrung", die Berman zur Unterstützung der Rechtsabteilung einbringe. (hob)