Klagewelle der Gründer erschwert Skype-Verkauf

Zennström und Friis haben ihre Klagen ausgeweitet; nun streitet außerdem der Online-Dienst Joost mit einem der Skype-Käufer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 49 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Beim milliardenschweren Verkauf des Internettelefonie-Dienstes Skype an eine Investorengruppe türmen sich weitere Hürden auf. Die zwei skandinavischen Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis haben laut US-Medienberichten ihre Klagen im Zusammenhang mit dem Deal ausgeweitet. Einem früheren Top-Manager, der inzwischen Partner bei einem der Skype-Käufer ist, werde in der Missbrauch vertraulicher Informationen vorgeworfen, teilte ein Unternehmen der Gründer mit.

Anfang des Monats hatte der bisherige Eigentümer eBay bekanntgegeben, 65 Prozent von Skype für rund 1,9 Milliarden Dollar in bar an eine Gruppe rund um den Internet-Pionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen zu verkaufen. EBay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar den zwei Gründern abgekauft, sie machen jedoch geltend, dass sie die Rechte an einer Schlüsseltechnologie für Skype behalten hätten. Mitte dieser Woche klagten die Skype-Gründer über ihre Firma Joltid gegen Skype, eBay und die Investoren mit dem Vorwurf der Urheberrechtsverletzung. EBay konterte nach der ersten Klage, sie basiere auf fundamentalen rechtlichen und inhaltlichen Irrtümern. Das weltgrößte Online-Auktionshaus hatte auch bereits angekündigt, als Ersatz für die Joltid-Technologie an einer eigenen Lösung zu arbeiten.

Nun klagt neben Joltid auch eine weitere Firma der beiden Internet-Unternehmer, der Onlinevideo-Dienst Joost, gegen seinen früheren Chef Michelangelo Volpi und dessen neuen Arbeitgeber Index Ventures, einen der Skype-Käufer. Volpi, der zuvor als ein Kandidat für den Chefposten beim Netzwerk-Giganten Cisco galt, war Mitte 2007 Chef von Joost geworden. Er wechselte im Juli zu Index Ventures, blieb aber zunächst Verwaltungsratschef bei Joost, bis er vor einigen Tagen den Posten verlassen musste.

Skype hat mehr als 480 Millionen registrierte Nutzer, blieb jedoch in den vergangenen Jahren hinter den Geschäftserwartungen von eBay zurück. Das Auktionshaus will 35 Prozent an Skype behalten. (dpa)/ (cp)