Kleinaktionäre: Strafanzeige gegen Infomatec-Vorstand

Nach der Halbierung der Umsatzerwartungen durch das Unternehmen will nun der Schuztverband der Kleinaktionäre Strafanzeige gegen den Infomatec-Vorstand wegen gefälschter Ad-Hoc-Meldungen stellen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Hiobsbotschaften beim Augsburger Software-Hersteller Infomatec nehmen kein Ende: Erst kam die Firma wegen falscher Börsenpflichtmeldungen in die Schlagzeilen, heute musste Infomatec dann seine Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr um die Hälfte zurückschrauben. Nun will auch noch die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Strafanzeige gegen die Vorstände des Unternehmens stellen – und zwar wegen des Verdachts der Fälschung mehrerer Ad-hoc-Meldungen. Die Staatsanwaltschaft solle prüfen, ob das Unternehmen sich des Kursbetrugs und des Insiderhandels schuldig gemacht habe, teilte die Schutzgemeinschaft am heutigen Mittwoch mit.

Die SdK forderte das Bundesamt für den Wertpapierhandel auf festzustellen, ob die Vorstände von Infomatec die vermutlich gefälschten Unternehmensdaten genutzt hätten, um Aktien aus ihren Bestand zu verkaufen. Seit dem vergangenen Jahr habe die am Neuen Markt notierte Infomatec eine große Anzahl positiver Ad-hoc-Meldungen herausgegeben, hieß es weiter. Mehrere davon hätten sich inzwischen als falsch erwiesen. In den Meldungen sei mehrmals von "georderten" oder "fest bestellten" Millionenaufträgen die Rede gewesen, die jedoch nicht existiert hätten.

Am Dienstagabend hatte Infomatec Aussagen zweier Meldungen aus dem vergangenen Jahr berichtigt. In einer der Meldungen war eine feste Bestellung in Höhe von 55 Millionen Mark bekannt gegeben worden. Am heutigen Mittwoch brach bis zum frühen Abend daraufhin der Kurs der Infomatec-Aktie um über 16 Prozent auf 6,75 Euro ein. Im vergangenen Jahr notierte das Wertpapier zeitweise bei mehr als 60 Euro. (jk)