Klimaschutz-Index: Kein Land voll auf dem rechten Pfad

In dem diesjährigen Klimaschutz-Index von Germanwatch und dem New Climate Institute schneidet Deutschland nur mäßig ab.

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Bewertung der Klimapolitik in den jeweiligen Ländern.

(Bild: Germanwatch)

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Auch im diesjährigen Klimaschutz-Index (CCPI 2022) von Germanwatch und dem New Climate Institute bekommt keines der 60 betrachteten Länder plus der EU die Bewertung "sehr gut", daher bleiben die ersten drei Plätze des Rankings leer. Diese bleiben Länder vorbehalten, die alle Anforderungen erfüllen, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Dänemark erreicht mit dem vierten Rang die beste Platzierung. Darauf folgen Schweden, Norwegen, Großbritannien und Marokko. Deutschland folgt hinter Chile, Indien, Litauen und Malta auf Platz 13. Zu den diesjährigen Verlierern des seit 2005 erstellten Indexes gehört Australien. Seit 2014 wird die Leistung des Landes im CCPI 2022 (PDF) als "sehr schlecht" bewertet und rutscht in diesem Jahr weitere vier Plätze nach unten. Die insgesamt schlechteste Leistung zeigen Saudi-Arabien und Kasachstan.

Der CCPI bewertet die einzelnen Länder in den Bereichen Treibhausgas-Emissionen, die 40 Prozent der Gesamtwertung ausmachen, Erneuerbare Energie (20 Prozent), Energieverbrauch (20 Prozent) und Klimapolitik (20 Prozent). Zudem geschaut, inwieweit das jeweilige Land in den Bereichen Treibhausgas-Emissionen, Erneuerbare Energien und Energieverbrauch adäquat handelt, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können.

In der Einzel-Rangliste, in der es um den geringsten Ausstoß von Treibhausgasen geht, belegt Deutschland den 15. Platz, Großbritannien steht hier auf dem 4. und obersten Platz. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien steht Norwegen als einziges Land mit der Bewertung "sehr gut" ganz oben, Deutschland steht hier auf Platz 28. Beim Energieverbrauch steht die Ukraine ganz oben, Deutschland auf Platz 18.

Deutschland habe infolge eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom April dieses Jahres ehrgeizigere Ziele gefasst, heißt es in dem CCPI 2022. Danach habe sich die Bundesregierung vorgenommen, die Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren. Die CCPI-Experten begrüßen die neuen Klimaziele, fordern aber ehrgeizigere Maßnahmen.

Der gemeinnützige Verein German Watch und die Denkfabrik New Climate Institute sehen es als Alleinstellungsmerkmal ihres Klimaschutz-Indexes an, dass hier die auch die Klimapolitik berücksichtigt wird. Hier schneiden Luxemburg, Dänemark und Marokko am besten ab, Deutschland kommt auf Platz 19.

(anw)