Kodak: Keine Werbung für Digitalkameras am Times Square mehr

Kodak will nun offenbar auch seine Times-Square-Werbung für Digitalkameras aufgeben. Ein logischer Schritt. Immerhin zieht sich der Fotopionier aus dem Geschäft mit Kameras zurück und will sich neu erfinden.

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Der insolvente Fotopionier Kodak will offenbar seine Times-Square-Werbung für Digitalkameras einstellen. Das berichten mehrere Medien, darunter das Wall Street Journal. Sollte Kodak die Erlaubnis des Konkursgerichts erhalten, bleibt die 12 Meter große Videowand demnach vorerst schwarz – zumindest für Kodakprodukte.

Auf der riesigen Werbetafel über dem Eingang des Marriott Marquis Hotels am Broadway hatte das Unternehmen exklusiv seine Digitalkameraprodukte beworben. Nun, da die Kamerasparte dem Sparkurs bei Eastman Kodak zum Opfer fällt, wird sie nicht mehr benötigt.

Wie das Wall Street Journal weiter berichtet, wird der Fotopionier den Vertrag mit dem Eigentümer der Videowand nicht einfach brechen, vielmehr wolle Kodak seine Rechte daran weiter verkaufen. Einen Interessenten gebe es bereits. So soll Orange Barrel Media 3,7 Millionen Dollar für die Übernahme der Pacht geboten haben. Ob der Deal überhaupt zustande kommen kann, hänge allerdings maßgeblich von der Entscheidung des Konkursgerichts in Manhatten ab. Diese werde Mitte April erwartet.

Wie außerdem bekannt wurde, will das bankrotte Unternehmen insgesamt 13,5 Millionen Dollar Boni an ausgewählte Mitarbeiter auszahlen. Sie sollen damit zum Bleiben bewegt werden, meldet unter anderem Daily Mail. In den Genuss der Sonderzahlung werden demnach nur etwa 300 Mitarbeiter kommen.

Kodak hatte nach hohen Verlusten im Januar Insolvenz angemeldet und versucht nun den Neustart. Das Unternehmen will sich als Druckerspezialist neu erfinden. Der Ausstieg aus dem Digitalkamera-Geschäft sei der "logische Schritt" bei diesem Wandel, sagte Marketingchef Pradeep Jotwani im Februar. Garantieansprüche und Service seien sichergestellt, hieß es damals. Dem Sparkurs fallen auch Teile des Online-Fotoservices Kodak Gallery sowie das Geschäft mit Diafilmen zum Opfer. (ssi)