Kodak steigt aus Diafilm- und Online-Fotogeschäft aus

Der Sparkurs fordert weitere Opfer: Kodak will keine Diafilme mehr produzieren. Auch seinen Online-Fotoservice muss der Fotopionier teilweise aufgeben.

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Der insolvente Fotopionier Kodak ist weiter auf striktem Sparkurs. Nun hat das Unternehmen angekündigt, Teile seines Online-Fotoservices Kodak Gallery an die Fotoplattform Shutterfly zu verkaufen – für knapp 24 Millionen US-Dollar, umgerechnet etwa 18 Millionen Euro. Betroffen sind Accounts und Fotos der kanadischen und US-amerikanischen Gallery.

Laut Kodak hat sein Fotoservice 75 Millionen Nutzer. Man wolle beim Transfer der Daten eng mit Shutterfly zusammenarbeiten. Kunden, die ihre Bilder nicht zu Shutterfly übertragen wollen, können dies ablehnen. Ihre Daten gehen dann nicht verloren. Neben einem kostenlosen Download der Fotos will Kodak auch DVDs anbieten. Preise dafür nannte das Unternehmen allerdings nicht.

Keine Diafilme mehr von Kodak

Kodak Professionial Ektachrome E100G

(Bild: Koadk)

Auch aus dem Geschäft mit Diafilmen zieht sich das Unternehmen zurück. In einer Händlerankündigung, die heise Foto vorliegt, schreibt Kodak, dass die Diafilmserien Kodak Professional Ektachrome E100G, Kodak Professional Ektachrome E100VS sowie Kodak Elite Chrome eingestellt werden. Auf der englischen Facebook-Seite verkündet Kodak Professional ebenfalls den Ausstieg.

Kodak bestätigte gegenüber heise Foto, dass die im Lager und auf Masterrolls befindlichen Restmengen in den nächsten sechs bis neun Monate abverkauft werden. Allerdings könne es passieren, dass einzelne Katalognummern bereits innerhalb dieses Zeitraums nicht mehr verfügbar sein werden.

Den Schritt begründet Kodak damit, dass die Verkäufe der drei Produktlinien in den vergangenen Jahren stetig gesunken sind. Das Color-Negativ- und Schwarzweiß-Portfolio sei nicht betroffen, betont Kodak. Diese Filme werde es weiterhin geben.

Kodak hatte bereits Anfang Februar angekündigt, sich aus dem Geschäft mit Digital- und Videokameras sowie digitalen Bilderrahmen zurückzuziehen. Nun will sich das Unternehmen, das nach hohen Verlusten im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden musste, als Druckerspezialist neu erfinden. (ssi)