Kodak bringt eigene Tintendrucker [Update]

Der bisher nur mit Fun-Printern in Erscheinung getretene Foto-Riese bietet künftig Multifunktionsgeräte mit einem selbst entwickelten Tintendruckwerk an.

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Bisher hat Kodak nur Thermo-Sublimations-Printer für Kleinformate im Druckerangebot für Endanwender. Nun stellte der Foto-Riese eigene Multifunktionsgeräte vor, mit denen man das heimische Drucken "revolutionieren" möchte.

Ohne Know-how bei anderen einzukaufen, habe man in zehnjähriger Arbeit die dazu nötige Technik selbst entwickelt, heißt es bei Kodak. Das Druckwerk arbeitet mit Pigmenttinten, die in zwei Patronen untergebracht sind. Eine enthält Schwarz für Textwiedergabe, die andere Fotoschwarz, Cyan, Magenta, Gelb und einen Glanzoptimierer namens "Clear Protection Ink". Letzterer wird an Stellen eingesetzt, wo wenig oder gar keine Tinte aufgetragen wird. Beide Patronen stecken in einem Permanentdruckkopf, der Tintentröpfchen von minimal 2,7 Picoliter erzeugen kann, einen halben Zoll hoch ist (ca. 1,3 cm) und 3840 Düsen enthält. Die Auflösung gibt Kodak nicht an.

Der Druckkopf arbeitet thermo-elektrisch wie bei Canon, HP und Lexmark und nicht mit einem wie bei Epson und Brother eingesetzten Piezo-Kristall. Das Kodak-Fotopapier wird es in drei Stärken sowie hochglänzend und matt, aber stets mit der gleichen mikroporösen Oberfläche geben. Es soll die Trocknung der mit einem polymeren Binder versetzten Pigmenttinten beschleunigen und für sehr wisch- und wasserfeste Ausdrucke sorgen.

Ein Satz Tinten kostet mit 25 Euro deutlich weniger als bei der Fotodrucker-Konkurrenz. Mit der Schwarztinte für 10 Euro soll man 349 Seiten Text ausgeben können, die 15 Euro teure Farbtinte soll für 105 randlose Kleinformatfotos reichen. Mit dem Kombiset aus Farbtinte und 180 Blatt Glossy-Papier im Postkartenformat für 18 Euro liegen die Fotokosten laut Kodak mit dem einfachsten Fotopapier bei gerade einmal 10 Cent und wären damit konkurrenzfähig zu den Belichtungsservices der Drogerieketten und Online-Dienstleister.

Der CCD-Scanner scannt bis zum A4-Format, Farbtiefe und Auflösung gab Kodak nicht bekannt. Zum Lieferumfang zählt eine automatische Texterkennung (OCR). Beim Kopieren oder Drucken schaffen die Multifunktionsgeräte laut Hersteller bis zu 24 Farb- und 32 Schwarzweißseiten pro Minute, für ein randloses 10×15-Foto sollen sie minimal 29 Sekunden brauchen.

Die Geräte bringen ein 2,4- beziehungsweise 3-Zoll-Farbdisplay, zwei Mehrfach-Kartenslots und eine PictBridge-Schnittstelle sowie optional Bluetooth für den Direktdruck mit. Neben dem Papierfach für 100 Blatt Normalpapier gibt es auch ein separates Fotofach für 20 10×15-Papiere. Treiber für Mac OS X 10.4.8 und Windows (XP und Vista) liegen den Geräten bei.

Kodak bietet zunächst zwei Ausführen an: Gegenüber Easy Share 5300, der für 200 US-Dollar im März auf den Markt kommen soll, bietet das Easy Share 5500, mit einem Preis von 300 US-Dollar ab Mai verfügbar, einen automatischen Papiereinzug, FaxFunktion, eine Duplex-Erweiterung zum beidseitigen Druck und höhere Geschwindigkeit. Nach diesen ersten Tintenmultifunktionsgeräten plant Kodak weitere All-in-One-Modelle auf den Markt zu bringen, auch reine Drucker seien nicht ausgeschlossen.

[Update]:
Im Mai sollen die Geräte auch nach Deutschland kommen, dann sollen auch die Preise in Euro feststehen. Die Auflösungen für die Drucker gibt Kodak nicht an – nach Angaben der Firma, um "die Kunden nicht zu verwirren". Der Scanner hat eine Auflösung von 1200 dpi. (jes)