Konkurrent AMD begrüßt Durchsuchung von Intel-Büros

Intels illegales Verhalten schränke schon zu lange die Wahlfreiheit von Kunden und Verbrauchern ein, hieß es bei AMD zu der Aktion der EU-Wettbewerbshüter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 149 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die wenigsten Beobachter dürfte es wohl überraschen, dass Intels Konkurrent AMD die Durchsuchungen von Intel-Büros in Europa begrüßt: Intels illegales Verhalten schränke schon zu lange die Wahlfreiheit von Kunden und Verbrauchern ein, hieß es bei AMD zu der gestrigen Aktion der EU-Wettbewerbshüter. Intel habe die Preise künstlich hoch gehalten und die Durchsetzung technisch überlegener Lösungen verhindert. "Wir haben dazu über Jahre hinweg der EU-Kommission umfangreiches Beweismaterial geliefert", sagte Jens Drews, Sprecher für AMD in Europa. "Die Durchsuchungen sollten gute Neuigkeiten für die Verbraucher in ganz Europa bedeuten", fügte Thomas McCoy hinzu. McCoy, für juristische Angelegenheiten und Verwaltung zuständiger Vizepräsident von AMD, meinte zudem, dass jeder Computernutzer ein Interesse daran habe, dass "die volle Wahrheit über Intels wettbewerbswidrige Missbräuche ans Tageslicht kommt und korrigiert wird".

Bei den Durchsuchungen ging es um den Verdacht, Intel habe mit Rabattgewährung eine beherrschende Marktposition missbraucht. Die EU-Kommission führt bereits seit einiger Zeit eine Untersuchung gegen Intel durch, in der unter anderem auch eine mögliche Bevorzugung von Intel bei öffentlichen Aufträgen eine Rolle spielt. AMD selbst hatte in den USA und Japan vor kurzem Wettbewerbsklagen gegen Intel eingereicht, in denen der Konzern Intel unter anderem vorwirft, durch wettbewerbswidriges Verhalten für überhöhte Computerpreise verantwortlich zu sein. "Die Durchsuchungen durch die EU-Kommission zeigen, dass Intel der Untersuchung durch Wettbewerbshüter weltweit nicht entkommen kann und nicht entkommen soll", zeigte sich McCoy nach den Ereignissen in Europa überzeugt. (jk)