Konsortium will Telecomkonzern TDC für 10,2 Milliarden Euro kaufen

Der Mutterkonzern des deutschen Mobilfunk-Serviceproviders Talkline empfiehlt den Aktionären die Annahme der Offerte eines Konsortiums aus Investmentgesellschaften.

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Von
  • Jürgen Kuri

Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Apax, Blackstone, Kohlberg Kravis Roberts & Co., Permira und Providence Equity will den dänischen Telekommunikationskonzern TDC für mehr als zehn Milliarden Euro übernehmen. Je Aktie böten die Investoren 382 dänische Kronen oder insgesamt 76 Milliarden Kronen (10,2 Milliarden Euro), teilte TDC am Mittwoch in Kopenhagen mit. Die Führung des Konzerns will den Aktionären die Annahme der Offerte vorschlagen: Es habe im Verlauf der bisherigen Gespräche über das Übernahmeangebot bereits eine Aufstockung gegeben, die den Aktionären zugute komme, sodass der Vorstand zu dieser Entscheidung gekommen sei, hieß es bei TDC.

Der Finanzinvestor Apax hat bereits beispielsweise die deutsche Versatel im Besitz und ist Mehrheitseigner des Lokalcarrier-Verbunds Tropolys. Blackstone hatte sich zusammen mit Providence am Bieterrennen um Cesky Telecom beteiligt, war aber mit der Offerte gescheitert. KKR war zuletzt unter anderem durch den Verkauf des Satellitenbetreibers PanAmSat an den Konkurrenten IntelSat und die Übernahme der Halbleitersparte von Agilent aufgefallen; Anfang des Jahres hatte KKR seine Beteiligung von 30,5 Prozent am deutschen Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf wieder abgestoßen.

TDC ist sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunkgeschäft aktiv und verfügt über eine Reihe von Tochtergesellschaften in Europa. So gehört unter anderem der deutsche Mobilfunk-Serviceprovider Talkline den Dänen. Auch in den baltischen Staaten, Österreich und Polen ist TDC stärker vertreten. Im vergangenen Jahr kam der Konzern auf einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Bislang war auch der Schweizer Konzern Swisscom als Interessent an einer TDC-Übernahme gehandelt worden – allerdings streitet sich Swisscom derzeit mit dem Staat als momentan noch mehrheitlichem Anteilseigner um die Genehmigung für Übernahmen im Ausland. (jk)