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Kontakte knüpfen auf der Messe: CeBIT als Jobbörse immer wichtiger

Die Jobbörse in Halle sechs auf der weltgrößten IT-Messe bekommt immer mehr Platz: Laut Messe AG ist sie in diesem Jahr um rund die Hälfte größer als im Vorjahr.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tobias Schormann
  • dpa

Für Jobsuchende kann sich ein Besuch der Computermesse CeBIT (4. bis 9. März) in Hannover lohnen – sie dient auch als Stellenbörse im IT-Bereich. "Die IT-Branche ist derzeit ganz stark auf der Suche nach Fachkräften", sagte Gabriele Dörries von der Deutschen Messe in Hannover in einem Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom gibt es in Deutschland derzeit rund 43.000 offene Stellen für technisches Fachpersonal. Das zeigt sich auch auf der Messe: Die Jobbörse in Halle sechs bekommt immer mehr Platz. Laut Dörries ist sie diesmal um rund die Hälfte größer als im Vorjahr.

"Um als Bewerber Erfolg zu haben, muss man in der Regel aber mehr als nur technisches Fachwissen vorweisen können", sagt Dörries. Lediglich ein Drittel der offenen Stellen seien bei klassischen IT-Firmen zu finden. "Auch Autobauer oder Banken suchen passende Fachkräfte – die wollen aber nicht unbedingt Programmierer, sondern Mitarbeiter, die zum Beispiel die Kundendatenbanken betreuen." Gute Jobchancen hätten daher auch Bewerber, die als Qualifikation etwa eine Ausbildung als Betriebswirt oder Personalmanager vorweisen können. Auch soziale Kompetenzen seien zunehmend gefragt. "Die sogenannten Softskills werden immer wichtiger." Dadurch hätten es auch Frauen leichter, in technischen Berufen Fuß zu fassen. "Gerade im Personalbereich stellen manche Firmen sogar lieber Frauen ein."

Jüngere Bewerber hätten dabei oft falsche Vorstellungen von IT-Berufen, weil sie einen eher spielerischen Umgang mit der Technik gewohnt seien. "Wer sich mit Handys, PC-Spielen und dem Herunterladen von Musik auskennt, hat noch nicht das Zeug zum IT-Fachmann."

Auf der Messe könnten Bewerber in diesem Jahr in zwei neu eingerichteten Konferenzräumen Bewerbungsgespräche mit Firmen führen. Der erste Eindruck entscheide dabei oft – wichtig sei daher ein seriöses Auftreten, sagt Dörries. "Im New-Economy-Look mit Jeans und T-Shirt sollte man sich besser nicht bewerben – die Zeiten sind vorbei." Ein Hemd und eine ordentliche Hose reichten meist aber aus. "Es muss kein kompletter Anzug mit Krawatte sein – das sieht sonst schnell affektiert aus." Auch korrekte Umgangsformen und ein selbstsicheres Auftreten seien wichtig. Die laxe Form früherer Tage sei heute nicht mehr üblich. "Da hat sich die IT-Branche schon etwas gewandelt – das ist heute sehr bodenständig."

Bewerber sollten sich zudem gut auf ein Gespräch mit Personalentscheidern vorbereiten, wenn sie die Messe als Sprungbrett für die Karriere nutzen wollen. "Man sollte genau wissen, was die Firma macht und was der Arbeitgeber von einem erwartet." In der Regel lasse sich heute leicht über das Internet in Erfahrung bringen, an welchen neuen Produkten oder Projekten ein Unternehmen gerade arbeitet. Zudem sollten Bewerber ihre Unterlagen sowohl in digitaler als auch in Papierform mitbringen: "Auch IT-Firmen wünschen sich teilweise noch eine Bewerbungsmappe zum Anfassen", sagt Dörries. (Tobias Schormann, dpa) / (jk)