Konzernumbau bei Xerox kostet 3000 Stellen

Xerox will sich neu erfinden und gründet dafür drei Geschäftssparten. 15 Prozent der Arbeitsplätze werden abgebaut und das Management umstrukturiert.

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(Bild: Xerox)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Der Druckerspezialist Xerox möchte sich laut eigenen Worten "neu erfinden". Dafür wird der Konzern im laufenden ersten Quartal des Jahres 2024 weitgehend umgebaut, wobei 15 Prozent der Stellen wegfallen sollen. Das Unternehmen hatte laut Macrotrends zuletzt rund 20.500 Mitarbeiter, womit über 3.000 Arbeitsplätze bedroht sind.

Xerox stellt unter anderem Dokumentenmanagementsysteme für Unternehmen her, darunter die sogenannten Abteilungsdrucker, die heute in der Regel Multifunktionsgeräte zum Drucken, Kopieren und Scannen sind. Sowohl den Laserdrucker als auch den Fotokopierer hatte das Unternehmen erfunden. Ende 2019 plante Xerox die feindliche Übernahme von HP, mit Ausbruch der Coronapandemie wurden die Pläne im April 2020 begraben. Davon haben sich weder die Aktie noch die Umsätze ganz erholt: Zuletzt meldete Xerox für das dritte Quartal 2023 einen Umsatzrückgang von 5,7 Prozent, konnte aber im Gegensatz zum Vorjahresquartal wieder einen kleinen Gewinn verbuchen.

Wohl deshalb räumt CEO Steven Bandrowczak nun auf. In Zukunft soll Xerox in drei Bereiche unterteilt werden: Core Print Business, Global Business Services und IT and Digital Services nennt das Unternehmen in einer Mitteilung. Durch die Entkopplung vom Verkauf der Geräte und den Dienstleistungen darum herum erhofft sich Xerox geringere Servicekosten für die Kunden und für sich selbst mehr Profit. Dabei soll das bisherige System mit Partnern, welche die Geräte teils per Leasing samt Service anbieten, jedoch erhalten bleiben. Streichungen in der Produktpalette deutet Xerox auch an. Man wolle: "die Kernprodukte vereinfachen" heißt es in der Mitteilung.

Wohl deswegen musste die bisherige Produktchefin Tracey Koziol, zum Ende des Jahres 2023 das Unternehmen verlassen. Ihr folgt die Chefin des amerikanischen Geschäfts, Joanne Collins Smee. Einen neuen Produktchef gibt es nicht, vielmehr wird John Bruno, bisher schon COO, die drei neuen Teilbereiche gemeinsam leiten. Louie Pastor, der Xerox 2023 verlassen hatte, kehrt in neuer Funktion als "Chief Transformation Officer" zurück.

Bisher ist nicht bekannt, ob und wie die Entlassungen auch in Deutschland vonstattengehen sollen. Xerox betont in seiner Mitteilung zu den Umstrukturierungen nur die Selbstverständlichkeit, dass mit Arbeitnehmervertretungen zusammengearbeitet werden soll.

(nie)