Kräftiges Absatzplus für Handys mit Symbian OS

Im dritten Quartal wurden weltweit 8,5 Millionen Endgeräte mit diesem Betriebssystem verlauft, was einer Steigerung um 130 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Mit 60 aktuellen Symbian-basierten Modellen verdoppelte sich die Typenvielfalt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Im dritten Quartal 2005 wurden weltweit 8,54 Millionen Mobiltelefone mit Symbian OS abgesetzt. Dies bedeutet einen Zuwachs von 131 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (3,7 Millionen Geräte), teilte der Entwickler und Lizenzgeber des Betriebssystems, die britische Symbian Limited mit. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden über 23 Millionen Geräte mit Symbian OS verkauft – gegenüber 8,69 Millionen im ersten Dreivierteljahr 2004. Symbian gibt die Gesamtzahl der bislang ausgelieferten Mobiltelefone, die sein Betriebssystem nutzen, mit knapp 48 Millionen an.

Mit derzeit 60 verfügbaren Symbian-Modellen im Markt – zumeist handelt es sich um anspruchsvolle Mobilgeräte wie Smartphones im oberen Preissegment – hat sich die Typenvielfalt binnen Jahresfrist verdoppelt. Während die Zahl der aktiven Symbian-Lizenznehmer konstant bei einem knappen Dutzend liegt, stieg auch die Zahl der in Entwicklung befindlichen Gerätetypen auf aktuell 56 deutlich an. Rund ein Drittel der aktuellen Symbian-Telefone ist für den Einsatz in WCDMA-Netzen – der in Europa und Asien verbreiteten UMTS-Variante – bestimmt. Als erfolgreichstes 3G-Modell gilt das Nokia 6680, teilt Symbian unter Berufung auf die Marktforscher von IDC mit.

Den Löwenanteil des Umsatzes der Symbian Ltd. stammt aus Lizenzgebühren der Handyhersteller. Hierbei fällt auf, dass die durchschnittlichen Lizenzkosten rückläufig sind. Im dritten Quartal betrugen sie 5,00 US-Dollar je Symbian-Handy gegenüber 5,30 US-Dollar ein Quartal zuvor und 5,50 US-Dollar im dritten Quartal 2004. Entsprechend fällt die Steigerung der Lizenzeinnahmen, die Symbian für das abgelaufene Vierteljahr mit 28,8 Millionen britischen Pfund (rund 42,4 Millionen Euro) gegenüber 11,3 Millionen Pfund im dritten Quartal mit 110 Prozent auch geringer aus als der Absatzzuwachs bei den Endgeräten.

Auch bleibt der Anteil Symbian-basierter Mobiltelefone am Gesamtmarkt für Handys weiterhin bescheiden. So wurde im dritten Quartal 2005 die Zahl von 200 Millionen weltweit ausgelieferter Handys überschritten, gab IDC im Oktober bekannt. Demgegenüber nimmt sich die Zahl von achteinhalb Millionen Symbian-Handys weiterhin bescheiden aus. Um den Marktanteil der Symbian-Telefone zu steigern, will Symbian die Verbreitung seines Betriebssystems bei billigeren Handys, die für den Massenmarkt bestimmt sind, ausweiten. Dabei setzt Symbian darauf, dass Endgerätehersteller und Netzbetreiber zunehmend die Entwicklung von Handy-Betriebssystemen und -Applikationen outsourcen. Zudem könnten spezifische Funktionen des Symbain-Systems Hardwarekosten senken. So erlaube der Real Time Compatibility Layer (RTCL) des Symbian OS die Signalisierungsfunktion des Handys im Mobilfunknetz zu takten und so den Prozessor zu ersetzen, der häufig für diese Aufgabe eingesetzt wird. (ssu)