Kritische Infrastruktur: Der Kampf gegen die russischen Hacker

Seite 3: Feindbild russischer Hacker

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Und wie wahrscheinlich ist es, dass ein wohl politisch motivierter Angriff wie in der Ukraine auch Deutschland trifft? "Die Ukraine war für die Russen ein Testfeld. Dort haben sie geübt, die kritische Infrastruktur eines Landes an den Boden zu bringen", sagt ein renommierter IT-Sicherheitsexperte, der nicht namentlich genannt werden will. Mit Kollegen beobachtet er europaweit bei kritischen Infrastrukturen immer wieder Angriffe, die "sehr russisch aussehen".

Laut den Sicherheitsforschern wird viel indirekt agiert. Die Hacker greifen also nicht das Unternehmen selbst an, sondern einen kleineren Dienstleister. Dann verwenden sie beispielsweise dessen Mailprogramm, um präparierte Dokumente an das eigentliche Ziel zu schicken.

"Die Angreifer testen aus, wie weit sie kommen. Sie schauen sich um, zerstören aber nichts und ziehen sich wieder zurück." Das Problem dabei: Solche Attacken ohne sichtbare Folgen würden schnell übersehen. Dabei könnten die Hacker Unmengen von Informationen sammeln, um einen Konzern lahmzulegen. Sie verfolgen nach Ansicht des Experten eine Vorbereitungsstrategie: "Wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt, können sie ganz schnell ganz viel Schaden anrichten. Das ist die logische Weiterentwicklung der Erfolge, die sie in der Ukraine hatten." (mit Material der dpa) / (fab)