Kryptobörse Coinbase soll in den Niederlanden 3,3 Millionen Euro Bußgeld zahlen

Die niederländische Zentralbank bestraft die Kryptobörse für 21 Monate Geschäftsbetrieb ohne erforderliche Lizenz. Das hat Coinbase inzwischen nachgeholt.

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Ein Smartphone mit Coinbase-Schriftzug, mit Bitcoin-Münzen

(Bild: Burdun Iliya/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

In den Niederlanden hat die dortige Zentralbank ein Bußgeld in Höhe von 3,325 Millionen Euro gegen die europäische Niederlassung der Kryptobörse Coinbase verhängt. Das Unternehmen habe seine Geschäftstätigkeit aufgenommen, ohne sich zuvor offiziell zu registrieren. Eine Lizenz ist nach niederländischen Vorschriften gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erforderlich.

Die niederländische Zentralbank (DNB) erklärt, dass Coinbase seine Kryptowährungsdienste von November 2020 bis August 2022 ohne Lizenz angeboten hat. Zwar hat sich die Kryptobörse im September 2022 korrekt registriert. Zuvor aber habe Coinbase einen Wettbewerbsvorteil genossen, weil das Unternehmen 21 Monate lang keine Aufsichtsgebühren gezahlt hat.

Die Höhe des Bußgeldes wurde laut Mitteilung der Zentralbank gegenüber der Basis von 2 Millionen Euro aufgrund der Schwere und des Verschuldens des Vorstoßes angehoben. Auch der Umfang der Geschäftstätigkeiten von Coinbase als eine der größten Kryptobörsen der Welt sei berücksichtigt worden. Gleichzeitig wurde das Bußgeld aber auch um 5 Prozent gesenkt, weil Coinbase den Erwerb der Lizenz stets angestrebt habe. Die Spanne des Bußgeldes für Verstöße dieser Art reicht grundsätzlich von 0 Euro bis maximal 4 Millionen Euro.

Ein Sprecher von Coinbase erklärte sich gegenüber Decrypt nicht einverstanden mit diesem Bußgeld. Man solle nicht dafür bestraft werden, wenn man sich an die Regeln halte und sich am Prozess beteilige. Coinbase sei zudem nicht für ihre Dienstleistungen kritisiert worden, die Registrierung in den Niederlanden habe einfach Zeit benötigt.

Coinbase hat nun bis Anfang März Zeit, um gegen die Geldbuße Einspruch zu erheben. "Obwohl wir die Befugnis der DNB respektieren, ihre Vorschriften durchzusetzen, prüfen wir sorgfältig das Einspruchs- und Berufungsverfahren", erklärte ein Sprecher Kryptobörse. Im Juli 2022 hat die DNB bereits ein Bußgeld derselben Höhe gegen den Coinbase-Konkurrenten Binance verhängt, ebenfalls für den Geschäftsbetrieb ohne Lizenz.

Kürzlich haben US-Finanzaufseher Coinbase eine deutlich höhere Strafe aufgebrummt. In den USA soll Coinbase wegen Verstoß gegen Geldwäschegesetze 100 Millionen US-Dollar zahlen. 50 Millionen Dollar sind davon Bußgeld wegen angeblich zu lascher Vorkehrungen gegen Geldwäsche im Bundesstaat New York. Weitere 50 Millionen Dollar soll die Kryptobörse in ein Programm zur Verbesserung seiner Kontrollmechanismen stecken.

(fds)