Kubernetes: Lens 5 macht den Cloud-Stack ĂĽbersichtlicher
Das Major Release bietet einen Katalog für den Cloud-nativen Technologie-Stack – es soll Kubernetes-Cluster, -Services und -Tools einfacher zugänglich machen.
- Silke Hahn
Die quelloffene Kubernetes-Entwicklungsumgebung Lens ist in Version 5.0 erschienen. Gemeinsames Arbeiten im Team steht bei diesem Release im Vordergrund, Highlights sind diesmal ein Katalog fĂĽr vereinfachten Zugang zum gesamten Technologie-Stack in der Cloud, die Hotbars und eine Funktion namens Spaces.
Einheitlicher Zugang zum Tech-Stack in der Cloud
Im nun vereinheitlichten Katalog sollen Nutzerinnen und Nutzer sämtliche Kubernetes-Cluster, Services, Workloads, Tools und automatisch ablaufende Vorgänge sowie die damit zusammenhängenden Ressourcen an einem Ort gebündelt vorfinden, was den Zugang laut Blogeintrag der Herausgeber erleichtert. Wer den Katalog nutzt, kann damit seinen Technologie-Stack in der Cloud durchsuchen, filtern, nach Kategorien sortieren und Labels für vereinfachten Zugang zu den am häufigsten benötigten Ressourcen vergeben.
Hotbars und Spaces
Hotbars dürften Gamern schon bekannt sein, ab sofort sind sie auch Bestandteil der Hauptnavigation der Kubernetes-IDE. Wer Lens verwendet, soll nun aus einer Reihe wichtiger und gebräuchlicher Funktionen wie Open Cluster wählen und diese dem Hotbar zuweisen können. Nutzerinnen und Nutzer haben in der neuen Version Zugriff auf eine Reihe von benutzerdefinierten Hotbars, zwischen denen man laut Blogeintrag leicht hin- und herwechseln kann.
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Spaces hingegen dienen dem gemeinschaftlichen Arbeiten mit dem Werkzeug. Hierbei handelt es sich um einen zentralen, kostenlosen Cloud-basierten Dienst, der sich von der Desktop-Anwendung aus einrichten lässt. Registrierte Nutzer können Kollegen in ihren Space einladen und darin ihren Zugriff auf Kubernetes-Cluster sowie Cloud-native Ressourcen für gemeinsame Arbeit daran mit ihrem Team teilen. Dabei ist offenbar unerheblich, ob sie Kubernetes lokal, in einer Public Cloud oder On-premises betreiben. Zugrunde liegt eine neue Technik namens Cluster Connect, die es Lens-Nutzern ermöglicht, jegliche eigene Cluster mit Spaces zu verbinden, ohne dafür einen Eingangs-Port in der Firewall einrichten zu müssen. Der vielleicht wichtigste Sicherheitsaspekt dabei ist, dass sie die Kubernetes-API dabei nicht über das Internet freigeben müssen.
Details und Ausblick
Offenbar hatte das Lens-Team noch größere Pläne für Version 5.0 im Gepäck, aber nicht alle gewünschten Features schafften es bereits innerhalb des Zeitplans in die Hauptversion, wie aus dem Blogeintrag hervorgeht. Das Entwicklungsteam stellt daher kleinere Releases in Aussicht, die in den kommenden Wochen und Monaten beispielsweise den Katalog um weitere Funktionen erweitern sollen. Wer sich für Cluster Connect interessiert, erfährt mehr dazu auf der GitHub-Projektseite. Weitere Details zum aktuellen Release von Lens 5.0 lassen sich dem Blogeintrag entnehmen.
Ăśber Lens
Lens eröffnet per GUI einen Gesamtüberblick über den jeweiligen Kubernetes-Cluster und listet alle Kubernetes-Ressourcen in der Nutzeroberfläche grafisch auf ("situational awareness"). Wer möchte, kann zudem Monitoring-Tools wie Prometheus und weitere Anwendungen im Cluster einbinden und von Lens mitdarstellen lassen. Lens gilt mit rund fünf Millionen Downloads und über 200 000 aktiven Nutzern als eine der am häufigsten verwendeten Entwicklungsumgebungen (IDE) für Kubernetes. Ziel des seit März 2020 als Open Source verfügbaren Projekts ist es seinen Betreibern zufolge, Neulingen den Einstieg in die komplexe Kuberneteswelt etwas zu erleichtern. Wer das frei verfügbare Tool ausprobieren möchte, kann es auf der Lens-Website herunterladen.
Wer sich erstmals mit Kubernetes beschäftigt, steht einer Vielzahl von Begriffen gegenüber: Pod, Service, Deployment, Ingress-Controller, Network-Policy und so weiter. Welche Kubernetes-Begriffe sollte man zu Beginn kennen? Golo Roden gibt Rat in seinem Blog "the next big thing".
(sih)