KĂĽndigungswelle bei Samsung Electronics

Tausende Stellen streicht Samsung Electronics in Südostasien, Australien und Neuseeland. Das verraten Eingeweihte.​

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Samsung-Schriftzug unter einer Lupe

(Bild: Stakon/Shutterstock.com)

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Bei Samsung Electronics läuft offenbar eine Kündigungswelle. In Australien, Neuseeland und Südostasien sollen tausende Stellen wegfallen, die in den betroffenen Ländern etwa jeden zehnten Mitarbeiter treffen könnten – allerdings weniger in der Produktion und mehr im Management und anderen unterstützenden Bereichen.

Das berichtet BNN Bloomberg unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, die mit dem Plan vertraut seien. In Indien und Lateinamerika hat Samsung demnach jĂĽngst einem Zehntel gekĂĽndigt. Jetzt habe es auch in der Personalabteilung in Singapur entsprechende Sitzungen gegeben.

Das Unternehmen selbst bleibt unkonkret: "Einige Tochterfirmen in Übersee führen routinemäßige Anpassungen der Belegschaft durch, um die Betriebseffizienz zu verbessern", zitiert der Wirtschaftsdienst einen Samsung-Sprecher, "Die Firma hat kein nummerisches Ziel für bestimmte Rollen gesetzt."

Im Heimatmarkt Südkorea plant Samsung laut den informierten Quellen hingegen nicht, die Belegschaft zu reduzieren. Dort gab es im Mai den ersten Streik der Belegschaft in der Konzerngeschichte. Im Juni folgte ein weiterer Streiktag. Anfang Juli rief die größte Teilgewerkschaft, der zirka 31.000 südkoreanische Samsung-Mitarbeiter angehören, einen unbefristeten Generalstreik aus. Allerdings sollen sich nur etwa 6.500 der rund 120.000 Samsung-Beschäftigten in Südkorea beteiligt haben.

Den Kollegen gelang es nicht, das Management zu Zugeständnissen hinsichtlich Entlohnung und Urlaubstagen zu bewegen. Nach 25 Tagen Streik nahmen die Streikenden die Arbeit wieder auf. Laut einem Bericht der New York Times lagen vor der Arbeitsniederlegung nicht einmal umgerechnet 55.000 Euro im Streikfonds. Die Gewerkschaft setzt inzwischen auf eine neue Taktik: Nicht angekündigte Blitzstreiks sollen weiter Druck machen.

(ds)