Kundin verklagt Apple wegen MacBook-Brand

In den USA hat eine Apple-Nutzerin den Hersteller verklagt, weil ein Akkufeuer ihr Verletzungen zufügte.

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MacBook Pro

Apple hatte bei bestimmten MacBook-Pro-Modellen eine Rückrufaktion gestartet, die offenbar mindestens eine halbe Million Geräte umfasst.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Apple muss sich vor einem Gericht in New York wegen eines Batteriebrandes in einem MacBook verteidigen. Eine Kundin aus New Jersey behauptet, das Gerät habe ihr permanente körperliche Schäden zugefügt – darunter Brandverletzungen der Haut an ihrem linken Bein. Apple verkaufe sein Notebook und das mitgelieferte Netzteil "in einem defekten Zustand" und setze Kunden "unnötigen Verletzungsrisiken" aus, heißt es in der Klageschrift, die von AppleInsider ins Netz gestellt wurde.

Yoland O.glaubt laut ihrem Anwalt, der Apple-Rechner habe einen "Designdefekt" und der Hersteller habe die Kunden nicht entsprechend davor gewarnt. Sie selbst habe das System stets mit Sorgfalt verwendet. Sie möchte Schadenersatz, der "über allen von unteren Gerichten des Staates New York festgelegten monetären Beschränkungen" liegt. Weiterhin soll Apple Kosten übernehmen – darunter für das Verfahren wie auch für mögliche Behandlungen, falls das Gericht dies so beschließt.

Aktuell ist noch unklar, um welches MacBook-Modell es sich konkret handelt, das bei O. in Brand geraten sein soll. Laut AppleInsider wurde die Klage drei Jahre nach dem eigentlichen Vorfall eingereicht, was ausreicht, um Verjährungsfristen in Produkthaftungsprozessen einzuhalten. Apple hatte jedoch erst nach Einreichung der Klage ein großes Austauschprogramm für bestimmte MacBook-Pro-Modelle (MBP) angekündigt. Ob das Gerät von O. betroffen ist, bleibt unklar – ihre Klage scheint jedenfalls keine direkte Reaktion auf den Rückruf zu sein.

Dieser betrifft laut Medieninformationen allein in den USA fast eine halbe Million Geräte. Es geht um das 15-Zoll-MBP aus dem Zeitraum von 2015 bis 2017. In den Vereinigten Staaten wurden über 20 Fälle bekannt, in denen es zu Hitzeentwicklungen kam, mindestens fünf Mal soll es "geringfügige Verbrennungen" am Körper der Kunden gegeben haben. Apple kommt beim Austausch der Geräte vergleichsweise langsam voran. Der Konzern soll in Europa ein zentrales Reparaturzentrum bei einem Auftragsfertiger eingerichtet haben, da der Akkutausch in den Apple-Läden vor Ort zu gefährlich sein soll.

(bsc)