LG G3 greift mit Laser und QHD nach der Smartphone-Krone

Am Dienstagabend hat LG sein neues Spitzen-Smartphone G3 vorgestellt. Das quetscht nicht nur 2560 × 1440 Pixel auf ein 5,5-Zoll-Display, dank Laser-Autofokus soll es auch bessere Bilder schießen. Schneller ist das Android-Handy auch geworden.

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Ein Geheimnis hat LG aus dem G3 wahrlich nicht gemacht, nahezu alles zum neuen Android-Flaggschiff war bereits zuvor durchgesickert. Die letzten Details des LG G3 wurden nun bei der Präsentation am Dienstag enthüllt. Beeindruckend ist das hochauflösende Display mit 538 dpi Pixeldichte, das die ohnehin scharfen Konkurrenten mit Full-HD-Anzeige nochmal deutlich übertrifft. Auch sonst setzt LG ab 550 Euro den anderen Spitzen-Smartphones einiges an High-End-Hardware entgegen.

Die Kamera auf der Rückseite schießt wie beim Vorgänger Bilder mit 13 Megapixeln. Der Autofokus arbeitet mit einem Laserstrahl zur Abstandsmessungen und soll damit schneller und präziser fokussieren. Zusätzlich gibt es einen Bildstabilisator, der bei schlechten Lichtverhältnissen für bessere Bilder sorgen soll. Neu ist auch der Dual-LED-Blitz, der seinen Farbton an die Lichtverhältnisse anpasst. Für die Frontkamera verwendet LG einen neuen Sensor, der bessere Bilder mit 2 Megapixeln machen soll. Um diese Kamera auszulösen, reicht nun eine simple Handbewegung, etwa in dem man die Faust ballt.

Das Display ist im Vergleich zum Vorgänger LG G2 auf 5,5 Zoll (14 Zentimeter) gewachsen. Trotzdem soll das Gerät nicht unhandlicher geworden sein. Dafür hat LG die Displayränder nochmals schmaler gemacht. Abgesehen vom hierzulande noch nicht erhältlichen Oppo Find 7 ist LG der erste Hersteller mit Quad-HD-Display (QHD). Das entspricht in Pixeln 2560 × 1440 oder 538 dpi. Auf dem Papier ist es damit das schärfste Smartphone. Ob man den Unterschied auch sieht, muss erst ein direkter Vergleichstest zeigen. Einzelne Pixel erkennt man aus normalem Abstand auch schon mit Full HD nicht.

LG G3 (6 Bilder)

LG G3

Trotz 5,5-Zoll-Display soll das LG G3 handlich sein. Die Displayränder sind besonders schmal; wirklich kompakt wird das schicke Smartphone auch dadurch nicht.
(Bild: LG)

Die Quad-Core-CPU (Snapdragon 801 von Qualcomm mit bis zu 2,45 GHz) liegt mit den Prozessoren der anderen High-End-Geräte wie Samsung Galaxy S5 und Sony Xperia Z2 ungefähr gleich auf. Überraschenderweise gibt es Modelle mit 2 oder 3 GByte Arbeitsspeicher. In der Variante mit 16 GByte internen Speicher gibt es weniger RAM, bei der 32-GByte-Version die bei anderen High-End-Smartphones üblichen 3 GByte. Ein MicroSDXC-Slot ist vorhanden, laut Datenblatt unterstützt der Karten bis zum theoretischen Limit des Standards von 2 TByte.

Daten funkt das G3 per 801.11ac-WLAN (2,4 und 5 GHz), Bluetooth 4.0 LE, NFC und LTE. Das Mobilfunk-Modem kann mit allen in Deutschland verwendeten Frequenzen und eine Reihe weiterer Funkbänder umgehen. Laut Datenblatt wird auch Sprachübertragung über LTE (VoLTE) unterstützt, wenn es denn der Provider nutzt. Der MicroUSB-Anschluss beherrscht weiterhin nur USB 2.0, eine HDMI-Buchse gibt es nicht. Der 3000 mAh fassende Akku ist wechselbar und kann drahtlos nach dem Qi-Standard geladen werden.

Der Einschaltknopf und die Lautstärketasten sitzen wie beim Vorgänger an der Rückseite; ersterer steht nicht mehr wie bei LG G2 und G Pro 2 hervor. Liegt das Smartphone auf dem Tisch, wird der 1-Watt-Lautsprecher dennoch nicht verdeckt: Die Rückseite im Metall-Look ist ähnlich wie beim HTC One M8 abgerundet. Das Gehäuse gibt es zunächst in weiß, schwarz und gold, die Front bleibt aber bis auf einen schmalen Streifen grundsätzlich schwarz.

Zum Einschalten reicht es, aufs Display zu klopfen. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein Klopfmuster, bei den man auf bestimmte Displaybereiche tippen muss, bevor das Gerät entsperrt wird. Beim Phablet LG Pro 2 klappte das Knock Code genannte Gimmick bereits ganz gut.

Es läuft das aktuelle Android 4.4 und wie gehabt setzen die Koreaner auf eine stark angepasste eigene Oberfläche. Die wirkt auf den ersten Blick weniger überladen als beim G2 und sieht wie eine Mischung aus dem aktuellen Google-Design und iOS 7 aus. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie gut LG diesmal die vielen zusätzlichen Software-Feature einbindet. Smart Notice etwa ist ein persönlicher Assistent, der unter anderem ortsbasiert Profile aktiviert, auf verpasste Anrufe hinweist oder Systemoptimierungen vorschlägt. Dazu fragt er aber offenbar regelmäßig beim Nutzer nach. Mit LG Health gibt es zudem wie bei der Konkurrenz einen Aktivitäten-Tracker mit Schrittzähler.

Als Zubehör hat LG eine Hülle namens QuickCircle vorgestellt. Im Klappdeckel befindet sich ein rundes Fenster, über das einige vergebene Apps aufgerufen werden. Mit denen lassen sich zum Beispiel Uhrzeit und Benachrichtigungen anzeigen oder der Mediaplayer bedienen.

Die Preis für das LG G3 beginnen bei 550 Euro für die Variante mit 16 GByte internem Speicher und 2 GByte RAM. Die größere Version soll 600 Euro kosten. Wann das Smartphone in Deutschland auf den Markt kommt, sagte LG noch nicht, zunächst ist es nur in Südkorea verfügbar. Andere Märkte sollen nach und nach folgen. (asp)