Leica kehrt zu Wetzlarer Wurzeln zurück

Nach fast 25 Jahren im mittelhessischen Solms will der Optikhersteller Leica zu seinen Wurzeln nach Wetzlar zurückkehren. Der Grundstein für den neuen Unternehmenssitz wurde an diesem Mittwoch (25. April) in einem Gewerbepark gelegt.

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  • dpa

Der Startschuss für den Umzug der Leica Camera AG von Solms an den neuen Firmensitz im Leitz-Park in Wetzlar ist gefallen. Im Beisein von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) haben heute der Hauptaktionär des Unternehmens, die ACM Projektentwicklung GmbH in Salzburg, der Vorstand der Leica Camera AG und der Bauherr, die Leitz-Park GmbH, den ersten Spatenstich für den Neubau auf dem Wetzlarer Schanzenfeld vollzogen.

Geplant ist ein Gebäude von bis zu drei Geschossen mit Platz für mehr als 600 Mitarbeiter in Verwaltung, Forschung, Entwicklung sowie Fertigung. "Der Standort Solms ist nach der erfolgreichen Konsolidierung der Leica Camera AG und dem enorm gestiegenen Auftragsvolumen zu klein geworden", begründete Hauptaktionär und Aufsichtsratschef Andreas Kaufmann den geplanten Umzug. Zudem bekennt sich Leica Kaufmann zufolge damit zu seinen Ursprüngen in Wetzlar und will am "optischen und feinmechanischen Know-how der Region teilhaben".

Die beiden Branchen gehören mit zu den wichtigsten Industrien der Stadt an der Lahn. 1988 zog Leica – entstanden aus der Ernst Leitz Wetzlar GmbH – ins zehn Kilometer entfernte Solms. Im Herbst 2013 soll es in den Neubau im "Leitz-Park" gehen, wo sich bereits zwei Optik- und Feinmechanik-Firmen angesiedelt haben.

Nach Angaben von Wolfgang Kisselbach, Geschäftsführer der Leitz-Park GmbH wird der Leica-Neubau mehr als 55 Millionen Euro kosten. Die Firma kann darin knapp 30.000 Quadratmeter nutzen. Davor gibt es einen Platz, der als Treffpunkt dienen soll. Die Pläne sehen unter anderem auch gläserne Produktionsbereiche vor, in die Besucher einen Blick werfen können, sowie ein Leica-Museum.

Erste Pläne für den "Leitz-Park" gab es laut Aufsichtsratschef Kaufmann bereits 2007. Im Sommer 2010 stieg Leica in die konkretere Planung ein. Nachdem es für das Unternehmen wieder bergauf gegangen sei, sei offensichtlich geworden, dass die Fertigung mehr Kapazitäten benötige.

Das Traditionsunternehmen war nach mehreren Krisenjahren vor geraumer Zeit wieder auf einen Wachstumskurs eingeschwenkt – vor allem dank neu eingeführter Profi- und Digitalkameras. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 (31. März) steigerte Leica den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 81,9 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) lag mit 16,5 Millionen Euro um 10 Prozent höher. (keh)