Lenovo-Notebook mit Snapdragon X Elite: Benchmark unter Erwartungen
Ein erster Benchmark, der nicht von einem Qualcomm-Referenzgerät stammt – der Snapdragon X Elite sackt im Geekbench ab.
Symbolbild; unklar ist noch, um was für ein Lenovo-Gerät es sich im Geekbench handelt.
(Bild: Lenovo)
Lenovo ist offenbar einer der ersten Hersteller, der mit Qualcomms ARM-Prozessor Snapdragon X Elite experimentiert. In der Datenbank von Geekbench ist ein Ergebnis aufgetaucht, das mit einem unbekannten Lenovo-Gerät entstanden ist, vermutlich ein Notebook.
Auffällig ist das niedrige Ergebnis, insbesondere beim Single-Core-Test: Dort schaffte das Gerät gerade einmal 1628 Punkte. Das sind 40 Prozent weniger, als Qualcomm im Herbst 2023 zu einer Ankündigung versprach. Das Multithreading-Ergebnis liegt mit 11.392 Punkten knapp 19 Prozent unter Qualcomms Wert. Und deutlich unterhalb aktueller Prozessoren von AMD und Intel, die gut 2500 Single-Core-Punkte schaffen. Apples M3 liegt der Benchmark besonders gut, mit Single-Core-Ergebnissen von gut 3000 Punkten.
Die ausgelesene Taktfrequenz gibt einen ersten Anhaltspunkt zur schlechten Performance – 3,42 GHz hat Geekbench ausgelesen. Das sind 600 MHz weniger als in Tests von Qualcomms Referenzplattform, erklärt aber nicht gänzlich die derart hohe Punktedifferenz.
Langsamer, aber dafür lautlos?
Womöglich handelt es sich hier um ein passiv gekühltes Gerät mit besonders knapper Thermal Design Power (TDP), sodass der Prozessor selbst die 3,4 GHz nicht stabil halten kann. Bisher hat Lenovo alle Windows-on-ARM-Notebooks ohne Lüfter entworfen.
Auch Treiberprobleme sind nicht auszuschließen oder ein schlechtes Zusammenspiel zwischen der CPU und den Spannungswandlern beziehungsweise Power-Management-Schaltungen (PMICs). Qualcomm soll Notebook-Herstellern zumindest früher ungeeignete PMICs aus der Smartphone-Welt aufgedrückt haben, die die Effizienz verschlechtern.
Im Sommer 2024 sollen die ersten Notebooks mit dem 12-Kerner Snapdragon X Elite erscheinen. Mit den Oryon-Custom-Kernen der zugekauften Firma Nuvia soll der Prozessor die ersten konkurrenzfähigen Windows-on-ARM-Geräte ermöglichen, die es auch mit den CPUs von AMD und Intel, aber auch Apple aufnehmen können.
Angabe zu Apple ergänzt.
(mma)
