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Lenovo Yoga Book 9i: Convertible mit zwei großen OLED-Bildschirmen

Mobilgeräte mit zwei gleichgroßen Displays wurden bislang gerne als Studien gezeigt, doch Lenovo will sein Yoga Book 9i ab Sommer tatsächlich verkaufen.

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Lenovo Yoga Book 9i

(Bild: Lenovo)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig

In den letzten Jahren haben Mobilgeräte mit zwei gleich großen Bildschirmen zwar gerne auf Messen für Aufmerksamkeit gesorgt, doch zur Serienreife haben es weder Dells Concept Duet noch Microsofts Surface Neo geschafft. Das Konzept hatte damit einen noch schwereren Stand als die technisch viel aufwändigeren Foldables, die zumindest vereinzelt erhältlich realisiert wurden: Das Asus ZenBook 17 Fold ist seit Ende November im Handel, das Lenovo ThinkPad X1 Fold 16 soll im Februar folgen.

Lenovo ändert das auf der CES 2023: Dort wird das Yoga Book 9i gezeigt, das mit zwei 13,3 Zoll großen OLED-Displays ausgestattet ist. Anders als bei Faltgeräten haben beide Bildschirme so zwar unabdingbar einen Spalt zwischen sich, doch Riesenbildschirme nutzt man meist eh mit mehreren Fenstern nebeneinander, was den Nachteil schmälert. Im Gegenzug sind die Darstellungen völlig plan (also ohne sichtbar wellige Falte), und die Bildschirme sind mechanisch weniger anfällig, weil sie von harten Acrylglasscheiben geschützt werden.

Wie bei Faltgeräten ist die Tastatur – anders als bei Notebooks üblich – nicht Teil des Geräts, sondern abnehmbar. Nur so ist es möglich, sie unabhängig davon zu nutzen, ob sich das Yoga book 9i nun mit beiden Bildschirmen nebeneinander oder übereinander vor einem befindet. Damit beides klappt, gehört zum Lieferumfang ein separater Ständer, der beide Positionierungen erlaubt. Wer unterwegs keinen Schreibtisch vor sich hat, kann das Gerät wie ein Notebook auf den Schoß nehmen und die Tastatur auf dem unteren Bildschirm ablegen – dieser wird dann freilich verdeckt, sodass man nur den oberen nutzen kann. Hat man die Tastatur vergessen, kann man sich zur Not auch mit einer auf dem unteren Touchscreen eingeblendeten Bildschirmtastatur behelfen. Für Vielschreiber ist das aber keine Dauerlösung, weil sowohl spürbare Tastengrenzen als auch jeglicher Hub fehlen.

Lenovo liefert das Yoga Book 9i mit einem Ständer aus, damit man seine beiden Bidlschirme auch in den gezeigten Positionen verwenden kann.

(Bild: Lenovo)

Beide OLED-Bildschirme lassen sich per Finger oder Stift bedienen; letzterer gehört wie Tastatur und Ständer zum Lieferumfang. Die Displays decken den DCI-P3-Farbraum vollständig ab und zeigen jeweils 2800 × 1800 Pixel im 16:10-Format. Für Peripherie und Netzteil stehen drei Thunderbolt-4-fähige USB-C-Buchsen bereit. Lenovo will das Yoga Book 9i mit Core i5-1340P oder Core i7-1360P, 16 GByte aufgelöteten LPDDR5X-Speicher und SSDs mit 512 GByte oder 1 TByte bestücken.

Das ohne Tastatur, Stift und Ständer 1,4 Kilogramm schwere Gerät soll ab Juni zu Preisen ab 2700 Euro erhältlich sein. Das ist zweifellos viel Geld, aber immer noch billiger als die eingangs erwähnten faltbaren Mobilgeräte: Das Asus ZenBook 17 Fold kostet ab 3700 Euro und das ThinkPad X1 Fold 16 je nach Ausstattung mindestens 4800 Euro.

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Abgesehen vom Yoga Book 9i kommen im Laufe der nächsten Monate auch normale Yoga-Notebooks mit 16:10-Bildschirmen in den Handel. Das Yoga 6 (16ABR8) ist ein 13,3-Zöller mit Touchscreen, 360-Grad-Scharnieren und AMDs Ryzen-7030U-Prozessoren. Es startet laut Lenovo im März ab 1000 Euro.

Das Yoga 6 gibt es in zwei Ausführungen, nämlich wahlweise mit einer Deckelaußenseite aus Metall oder Stoff.

(Bild: Lenovo)

Gleiches gilt für den 14-Zöller Yoga Slim 6i, der sowohl mit P-Prozessoren der 12. (14IAP8) als auch 13. Core-i-Generation (14IRP8) bestückt wird. Als Bildschirm stehen IPS- und OLED-Panels zur Wahl. Besonders kräftige DCI-P3-Farben gibt es nur mit OLED, 120 Hertz Bildwiederholraten hingegen nur mit IPS.

Das kompakte Yoga Slim 7i Carbon (13IRP8) mit P-Prozessoren der dreizehnten Core-i-Generation wiegt weniger als ein Kilogramm. Den hochauflösenden 13,3-Zoll-Bildschirm (2560 × 1600 Pixel) gibt es sowohl mit als auch ohne Touch; matte Oberflächen und 90 Hertz Bildwiederholrate haben beide IPS-Panels. Interessierte sollten ab April mindestens 1300 Euro bereithalten.

Schon im Februar soll der ebenfalls Intel-basierte 14-Zöller Yoga 9i (14IRP8) ab 2000 Euro in den Läden stehen. Hier gibt es immer farbstarke und spiegelnde OLED-Touchscreens, die je nach Modell aber unterschiedliche Auflösungen (2880 × 1800 oder 3840 × 2400 Pixel) haben. (mue)