Lenovo schließt Übernahme von Motorola Mobility ab

Rund neun Monate hat es gedauert, bis Lenovo den Handy-Pionier Motorola schlucken konnte. Die bekannte Marke der ehemaligen Google-Tochter soll den Chinesen beim internationalen Ausbau helfen.

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Von
  • dpa

Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo hat die Übernahme des Handy-Pioniers Motorola abgeschlossen. Rund neun Monate nach Ankündigung des Deals gab Motorola den Vollzug am Donnerstag bekannt. Lenovo zahlt dem bisherigen Besitzer Google knapp 3 Milliarden Dollar für Motorola. Google hat für Motorola Mobility 12,5 Milliarden Dollar bezahlt.

Motorolas neuer Besitzer Lenovo drängt verstärkt ins Smartphone-Geschäft. Nach jüngsten Zahlen des Marktforschers IDC waren die Chinesen im vergangenen Quartal auch ohne Motorola die Nummer vier mit einem Marktanteil von 5,2 Prozent und 16,9 Millionen abgesetzten Geräten. Lenovo will den Namen Motorola unter anderem in Regionen einsetzen, in denen die eigene Marke noch nicht so bekannt ist.

Die beiden Marken werden zunächst ihre eigenen Produktreihen und Planungen behalten, sagte Lenovos Europachef Aymar de Lencquesaing der dpa. Erst mit der Zeit solle entschieden werden, wie sie angeglichen werden könnten. Motorola werde von einem gemeinsamen Einkauf von Teilen und der Zusammenarbeit beim Marketing profitieren.

Bei den Marken wolle Lenovo pragmatisch vorgehen, sagte de Lencquesaing. Geräte von Motorola sollen weiter in den USA, Westeuropa und in Schwellenländer wie Brasilien verkauft werden, wo die Marke stark sei. In Asien wolle Lenovo weiterhin vor allem auf den eigenen Namen setzen. In China soll es Geräte beider Marken geben.

Google begründete die Übernahme vor zwei Jahren unter anderem mit den Motorola-Patenten. Im Januar sagte Google-Chef Larry Page dann, angesichts des harten Wettbewerbs sei Motorola bei einem Gerätehersteller besser aufgehoben. Google könne sich nun ganz auf die Weiterentwicklung von Android konzentrieren. Motorolas Forschungslabor, das unter anderem ein Smartphone zum Zusammenstecken entwickelte, sowie zahlreiche Patente bleiben bei Google. (vbr)